Essen [3]

[901] Essen, altes livländisches adeliges Geschlecht, welches später durch die Regierungsveränderungen dem schwedischen u. russischen Heere mehrere verdiente Männer gab. Merkwürdig ist bes. Hans Heinrich v. E., geb. 1755 zu Kaflås in Westgothland, studirte zu Upsala u. Göttingen, wurde Offizier bei Mörner Husaren, kam in Gustavs III. Suite u. stieg schnell zum Obrist u. Generaladjutant.[901] An seinem Arme empfing der König von Ankarström den tödtlichen Schuß. Er wurde 1793 Hofstallmeister u. 1794 Generalmajor, begleitete den Regenten, nachmaligen Karl XIII., nach Petersburg, wurde 1796 Commandant von Stockholm, legte diesen Posten aber 1797 nieder u. ging auf seine Güter nach Upland. 1800 wurde er von Gustav IV. zum Reichstag von Norköping berufen, wurde dann als Generallieutenant Gouverneur von Stralsund u. 1806 Befehlshaber über das schwedische Corps in Pommern, vertheidigte dies gegen den französischen Marschall Brune, wurde General der Cavallerie, zog sich endlich nach Rügen u., da Gustav IV. selbst das Commando übernahm, auf das Land zurück. 1809, nach der schwedischen Thronrevolution, wurde er wieder zur Reichsversammlung berufen, von Karl XIII. zum Staatsrath u. Grafen erhoben u. schloß 1810 den Frieden mit Frankreich zu Paris. 1814 führte er die schwedische Armee gegen Norwegen, wurde nach dessen Unterwerfung Generalgouverneur in Christiania u. Feldmarschall; 1816 von da abberufen, wurde er 1817 Generalgouverneur in Schonen u. starb 1824 im Bad von Uddevalla.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 901-902.
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