Feuquieres

[251] Feuquieres (spr. Föklähr), 1) Manasses de Pas, Marquis de F., geb. 1590 in Saumur; erhielt, noch ungeboren, von Heinrich IV. die Pension seines bei Ivry gebliebenen Vaters, trat jung in den Militärdienst u. stieg schnell zum General. Vor La Rochelle gefangen, trug er durch Überredung viel zur Ubergabe dieses Platzes bei, wurde nach Gustav Adolfs Tode nach Deutschland geschickt, um das Bündniß Schwedens u. Frankreichs mit den dortigen protestanischen Fürsten zu erhalten, befehligte 1637 mit Bernhard von Weimar eine französische Armee gegen die Kaiserlichen, belagerte 1639 Thionville mit 8000 Mann, versuchte auf Befehl des Königs sich gegen einen Entsatz von 14,000 Mann unter Piccolomini zu halten, wurde jedoch geschlagen, verwundet u. starb gefangen 1640 zu Thionville. Er schr.: Lettres et négociations d'Allemagne en 1633 et 1634, Par. 1753, 3 Bde. Antoine de Pas, Marquis de F., Enkel des Vorigen, geb. 1648; trat 1667 in Dienste, wurde 1688 Brigadier u. zeichnete sich als Parteigänger 1688 beieinem Streifzuge von Heilbronn bis vor Nürnberg aus u. wurdedeshalb Maréchal de Camp; er wirkte 1689 mit zur Schlacht von Staffarde, zur Eroberung von Susa, Carmagnole etc., hielt 1691 mit 3000 Mann zu Speierbach die badischen Truppen auf, wurde 1693 Generallieutenant, diente als solcher unter Luxembourg u. Villeroy bis 1697 in Flandern u. starb 1711. Er schr.: Mémoires, Amsterd. 1731, zuletzt Par. 1770, deutsch 1786; wie seines Großvgters Schrift, eine treffliche Quelle der Zeitgeschichte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 251.
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