Hellebŏrus

[219] Hellebŏrus (H. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Ranunculaceae-Helleboreae, Polyandrie, Polygynie L.; Kelch blumenblattartig, fünfblätterig, bleibend, Corollenblätter kleiner als die Kelchblätter, honiggefäßartig, mit Nagel u. röhriger[219] zweilippiger Platte, Kapseln fruchtbodenständig; Arten: H. niger (Christblume, Schwarze Nieswurzel), mit weißen, im ersten Frühjahr, oft schon um Weihnachten, auch wohl noch im Herbst sich entwickelnden Blumen, deutsche u. südeuropäische Gebirgs- u. Alpenpflanze, auch in Gärten, sowie die beiden folgenden, als Zierpflanze cultivirt. Mutterpflanze der officinellen Schwarzen Nieswurzel (s.d.); H. viridis, mit schwach riechender, grasgrüner Blüthe; H. odorus, mit grünen, stark riechenden Blüthen u. wagerecht zurückgekrümmten Narben u. nicht zurückgekrümmten Blättchen der fußförmigen Wurzelblätter; in England, Frankreich, Italien, der Schweiz, Deutschland u. Nordamerika Zierpflanze; H. orientalis Lam. (H. officinalis Salisb.), in Griechenland heimisch, größer als die vorige, mit großen grünlichrothen od. rothbraunen Blumen, für den wahren Helleborus des Hippokrates gehalten, als Wahre schwarze Nieswurz in der neuen Londoner Pharmakopöe ausschließlich aufgenommen; H. foetidus, in Deutschland u. dem gemäßigten Europa heimisch, von widerlichem Geruch, Stängel vielblüthig, beblättert, die unteren fußförmig, mit 7–9 Blättchen, die oberen dreilappig, Deckblätter oval, Blüthen grasgrün, mit schmalem Purpurrande; das Kraut, sonst als Herba hellebori foetidi officinell, ist sehr scharf u. wirkt, selbst getrocknet, sehr drastisch u. giftig; die Wurzel wird bisweilen fälschlich der Schwarzen Nieswurz untergeschoben. H. albus, s. Veratrum album u. Weiße Nieswurzel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 219-220.
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