Hempel

[234] Hempel, 1) Christ. Friedr., geb. in Kolditz, privatisirte in Halle u. st. 1757; er schr. Allgemeines Lexicon juridico-consultatorium, Frankf. 1751–56, 10 Bde.; Allgemeines europäisches Staatsrechtslexikon, ebd. 1751–56, 9 Bde., u. ähnliche Werke. 2) Christian Gottlob, geb. 1748 in Horburg, privatisirte in Leipzig u. st 1824; er schr. die Satyren: Der Lehrmeister, Schleiz 1778; Die Göttin der Gerechtigkeit, Bremen 1782; das musikalische Drama: Peter der Große, Lpz. 1780; Napoleon in Bardenliedern, Lpz. 1815; Geistliche Volkslieder, ebd. 1795; Neue geistliche Lieder, ebd. 1817. 3) Adolf Friedrich, geb. 1767 in Neustrelitz, st. 1834 als Professor der Medicin in Göttingen; er schr.: Anfangsgründe der Anatomie, Göttingen 1801, 2 Thle., 6. Aufl. ebd. 1832; Einleitung in die Physiologie u. Pathologie des menschlichen Organismus, ebd. 1818, 3. Aufl. 1828. 4) Karl Friedrich, geb. 22. Mai 1769 zu Großlöbichau bei Jena, wurde 1804 Pfarrer zu Stünzhain bei Altenburg, nahm 1837 einen Amtsgehülfen an u. lebte seitdem in Altenburg, wo er 2. August 1857 starb; er schr.: Religiöse Betrachtungen über den Krieg, Lpz. 1809; Der Bauernfreund, ebd. 1809, 2. Aufl. 1823 unter dem Titel: Der christliche Tugendfreund; Der Volksschulenfreund, ebd. 1816, 37. Aufl. 1856 (dazu schrieb sein Sohn Friedrich Julius H., geb. 30. Mai 1809 in Stünzhain, seit 1837 Pfarrsubstitut daselbst u. seit 1854 Superintendent in Schmölln: Hülfsbuch bei dem Gebrauch des Volksschulenfreundes, Lpz. 1840); Der kleine Schulfreund, ebd. 1824, 31. Aufl. 1856; Geschichte der Reformation, ebd. 1817, 3. Aufl. 1834; Geschichte der christlichen Religion, ebd. 1830, 2 Bde.; Der christliche Jugendfreund, ebd. 1836; Sitten, Trachten u. Gebräuche der Altenburger Bauern, Altenb. 1839; außerdem anonym: Antiromanus (gegen den Römischen Katholicismus), Lpz. 1823, u. m. a. 5) Georg Karl Ludwig, geb. 1770 in Münchengosserstädt, wurde 1804 Substitut seines Vaters daselbst, 1805 Diakonus in Lucka u. 1807 Pfarrer in Zedlitz bei Borna in Sachsen, wo er 1849 starb. Besonders bekannt als Pomolog; er entdeckte, daß die geringelten Bäume im künftigen Jahre bestimmt[234] tragen, wirkte zur Verbreitung u. Verbesserung der Obstbaumzucht in seiner Gegend u. schr.: Der pomologische Zauberring, Ronneb. 1816; Der Baumgarten im Hofe, Lpz. 1822; Hülfsbüchlein der Raupennoth, Lpz. 1832. 6) Friedrich Ferdinand, Bruder des Vorigen, geb. 6. September 1778 zu Treben bei Altenburg, war Hofadvocat zu Altenburg, mußte jedoch 1819 als insolvent austreten u. das Vaterland verlassen, lebte dann unter dem Namen Dr. Hanack in Pesth, wo er 1836 starb; er schr.: Aphorismen über den Kuß, Lpz. 1806; als Spiritus Asper: Nachtgedanken über das ABCBuch, Lpz. 1808, 2 Thle.; Stachelnüsse, gereist in den Jahren 1813–1814, Altenb. 1814; Osterländische Blätter, 1818–19, 2 Jahrg.; Das Allerleihaus, Lpz. 1819; Herzog August von Sachsen-Altenburg u. seine Bauern, Zwick. 1819; er schr. auch das Taschenbuch ohne Titel, Lpz. 1822, 1829 u. 1832; als Peregrinus Syntax: Reimlexikon, Lpz. 1825, 2 Bde.; gab M. A. v. Thümmels, Der heilige Kilian u. das Liebespaar, ebd. 1819, heraus, u. übersetzte Voltaires Henriade, Pesth 1828, 2 Bde., u.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 234-235.
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