Minutŏli

[304] Minutŏli 1) Heinrich Menu von M., s. Menu. 2) Freiherr Julius von M., Sohn[304] von M. 1), geb. 1805, studirte in Berlin u. Heidelberg Rechts- u. Kameralwissenschaften, wurde erst Kammergerichtsassessor u. 1832 Rath bei der Regierung in Posen, 1839 aber Polizeipräsident in dieser Stadt, Landrath, Feuersocietätsdirector u. königlicher Commissar bei der Verwaltung der Provinzialirrenanstalt zu Avinsk. Eine Zeit lang als Hülfsarbeiter im Ministerium des Innern angestellt, wurde er bei den schwieriger werdenden Verhältnissen in Posen im Jahre 1843 als Polizeipräsident dahin zurückversetzt u. entdeckte dort 1846 die Polenverschwörung. Von Posen wurde er als Polizeipräsident nach Berlin berufen, trat aber in Folge der Bewegungen des Jahres 1848 von seinem Posten zurück u. beschäftigte sich wissenschaftlich. Im März 1851 wurde er als preußischer Generalconsul für Spanien u. Portugal nach Madrid gesandt. Er sehr: Über die Straf- u. Besserungssysteme Europas; Die Weiße Frau, Berl. 1850; Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg, ebd. 1850; Spanien u. seine fortschreitende Entwickelung, ebd. 1852; Altes u. Neues aus Spanien, ebd. 1854, 2 Bde.; Die Canarischen Inseln, ebd. 1854; Portugal u. seine Colonien, Stuttg. 1854. 3) Freiherr Adolf, Bruder des Vorigen, geb. 1802, seit 1843 Hofmarschall in Meiningen, wurde 15. April 1848 meuchlings erschossen. 4) Freiherr Alexander, geb. 1807 in Berlin, Regierungsrath in Liegnitz, erwarb sich um die schlesische Industrie mehrfache Verdienste, u. schr.: Denkmäler mittelalterlicher Baukunst, bes. in den brandenburgischen Marken, Berl. 1836; Der Dom zu Drontheim, ebd. 1853.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 304-305.
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