Ober-Pyrenäen

[182] Ober-Pyrenäen (Hautes Pyrenées), Departement im westlichen Frankreich, gebildet aus dem Ländchen Bigorre u. einigen anderen Theilen von Gascogne; grenzt an die Departements Gers, Ober-Garonne, Niederpyrenäen u. Spanien; 84,45 QM.; gebirgig durch die Pyrenäen (Spitzen: Pic du Midi de Bigorre, Pic Montaigu, Pic de Neouvielle, Pic long, Marboré, Pic d'Arbigon u.m.a.), mit angenehmen u. fruchtbaren Thälern, mehrern Ports (Pässen) u. reizenden Aussichten, theils ebener u. hier gut angebaut; Flüsse: Garonne (u. einigen Nebenflüssen), Adour, Gers, Baïse u.a., unter denen der Gave de Pau (als Quellenfluß des Adour) einen schönen Wasserfall macht, auch einige Kanäle (d'Alaric, de la Gespe), so wie mehre Seen (Escoubous, 6996 Fuß über dem Meere, Lac noir, mit schwarzem Wasser u. schwärzlichen Forellen); Klima: in den Thälern meist mild, auf den Höhen kälter; in den Thälern wird viel Getreide, Flachs, Obst u. Wein gebaut, auch ist die Viehzucht bedeutend; es gibt Bären, Wölfe, Gemsen, viel Holz, Kupfer, Eisen, Blei, Kobalt, Marmor u. Mineralquellen. Die Industrie beschränkt sich auf Gerberei, Färberei, Wollenwaaren- u. Papierfabrikation. Die Einwohner sind Katholischer Confession u. sprechen einen besonderen Dialekt des Französischen. Eintheilung in die 3 Arrondissements: Tarbes, Bagnères, Argelès u. 26 Cantone mit 481 Gemeinden u. (Volkszählung von 1856) 245,856 Ew.; Hauptstadt: Tarbes. Das Departement gehört zur 13. Militärdivision u. zum 6. Militärobercommando (Toulouse).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 182.
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