Ost-Pyrenäen

[502] Ost-Pyrenäen (Pyrénées-Orientales), Departement im südlichen Frankreich, gebildet aus den ehemaligen Landschaften Roussillon u. Cerdagne; grenzt an die Departements Aude u. Arriège, Spanien u. das Mittelmeer; 74,82 QM.; gebirgig durch die Pyrenäen (Spitzen: Canigou, Massane) u. zahlreiche niedrige Nebenzweige derselben; hat mehre Pässe u. die befahrne Straße von Perpignan nach Barcelona über das Gebirge; bewässert durch den Tet, Tech, Aude u. durch viele Bergströme; Seen: Etang de Leucate, Nazaire; mehre Gebirgsteiche; Klima: im Sommer sehr heiß, auf dem Gebirge rauher, mit Schnee u. Eis; die gebirgigen Gegenden sind steinig u. unfruchtbar, die niederen fruchtbar; die Gebirge haben Gemsen, Wölfe, Bären, Holz, Eisen, Mineralwasser u. Bausteine; Beschäftigung: etwas Ackerbau, Viehzucht (edle Pferde, Schafe mit seiner Wolle), Obst, Südfrüchte, Weinbau (Roussillon, darunter der Maccabec), Fischerei (Thunfische u. Sardellen), Bergbau (auf Eisen), wenig Industrie (Weberei, namentlich in Tuch, Lederfabrikation, Branntweinbrennereien, Eisenhüttenbetrieb, Nagelschmieden, Salzschlämmereien) u. Handel (seewärts nur durch einen Hafen, Port Vendres); Eintheilung in die drei Arrondissements: Perpignan, Céret, Prades; 16 Cantone mit 228 Gemeinden u. (im Jahre 1856) 183,056 Ew.; Hauptstadt: Perpignan. Das Departement gehört zur 11. Militärdivision u. zum 6. Militärobercommando.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 502.
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