Servilĭae leges

[901] Servilĭae leges, 1) Servilia lex judiciaria, vom Consul Q. Servilius Cäpio 106 v. Chr., wodurch die Gerichte den Senatoren allein übergeben wurden; 2) S. l. de repetundis, Gesetz von Servilius Glaucia, zwischen 106 u. 100 v. Chr., verbot Magistratspersonen wegen Bedrückung, Bestechung etc. anzuklagen, so lange sie das Amt verwalteten, gab den Klägern das Recht Rechtsbeistände zu wählen u. zu verwerfen u. befahl die Niedersetzung von 450 Richtern, welche jährlich Klagen de repetundis (s. Repetundae) untersuchen sollten. In Bezug auf Erlangung des römischen Bürgerrechts für die Latiner bestimmte die S. lex, daß sie an Stelle derjenigen Bürger od. Senatoren das Bürgerrecht erhalten sollten, welche von ihnen de repetundis bezichtigt u. von dem Volke verurtheilt worden wären. Fragmente der S. 1. sind in 6 Stücken von einer Tafel vorhanden, von denen sich 2 in Wien, 4 in Neapel befinden; vgl. Klenze, Fragment. legis Serv. repet., Berl. 1825. 3) S. l. agraria, s.u. Agrariae leges 1) m).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 901.
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