Stiglmayer

[830] Stiglmayer, Johann Baptist, geb. 18. Oct, 1791 in Fürstenfeldbrück bei München; zeichnete sich schon früh durch Anlage zum Zeichnen aus, kam nach München zu einem Goldschmied in die Lehre u. erwarb in der Sonntagsschule den ersten Preis, wodurch der Director des Münzwesens, Leprieur, auf ihn aufmerksam wurde u. 1810 seine Aufnahme in die Akademie der Bildenden Künste bewirkte. S. wurde 1819 als Münzgraveur angestellt, besuchte Italien u. machte in Neapel die ersten Versuche in Bronceguß. 1822 kehrte er nach München zurück u. wurde Inspector der königlichen Erzgießerei, baute in München ein Gießhaus nach dem Muster des Pariser, lieferte meist Büsten u. Monumente, u. durch ihn ist in Baiern die Kunst in Erz zu gießen wieder eingeführt worden. Er starb 2. März 1844. Werke: Standbild des Königs Maximilian nach Rauch; der eherne Obelisk in München nach L. Klenze; Schiller in Stuttgart u. Reiterstatue Kurfürst Maximilians in München nach Thorwaldsen; Jean Paul in Baireuth; Mozart[830] in Salzburg; Markgraf Friedrich in Erlangen; 12 vergoldete Statuen baierischer Fürsten im Thronsaal zu München; Goethe in Frankfurt nach Schwanthaler; der Großherzog Ludwig von Baden in Karlsruhe, Bolivar etc., die Bavaria in München (letztere drei vollendete erst sein Neffe Müller).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 830-831.
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