Suetonĭus

[67] Suetonĭus, 1) Cajus S. Paulinus, römischer Feldherr, verwaltete 42 n. Chr. Mauretanien u. machte Züge bis in das Innere von Afrika; 59 erhielt er Britannien als Provinz, wo er die Insel Mona eroberte u. den Aufstand der Briten unter der Königin Boadicea unterdrückte; 61 wurde er von Nero abberufen u. kämpfte 69 in dem Bürgerkriege zwischen Otho u. Vitellius auf der Seite des Ersteren, unterwarf sich aber nach dessen Tode dem Vitellius. Er schr. Commentarien, welche bes. für die Kenntniß von Afrika wichtig waren, aber verloren gegangen sind. 2) Cajus S. Tranquillus, Sohn des Kriegstribunen S. Lenus, lebte als Jüngling unter Domitianus in Rom, wo er sich mit Grammatik u. Rhetorik beschäftigte u. Unterricht ertheilte; er war ein Freund des jüngeren Plinius, erhielt unter Trajanus die Würde eines Tribunen u. wurde unter Hadrianus kaiserlicher Geheimschreiber, da er jedoch den Nespect gegen die Kaiserin Sabina aus den Augen gesetzt hatte, verlor er seine Stelle u. lebte aus seinem kleinen Landgute bei Rom wissenschaftlich beschäftigt; sein Todesjahr ist unbekannt (nach Einigen starb er 120 n. Chr.). Von seinen Schriften sind noch übrig: Vitae XII imperatorum (biographische Memoiren der 12 ersten Kaiser, von Cäsar bis Domitianus, in einfacher u. correcter Sprache); von der Schrift De viris illustribus ist erhalten das Buch De illustribus grammaticis; ferner ein Fragment des Buches De claris rhetoribus; von dem Buche De vitis poetarum (zuerst Rom 1474) sind blos die Vitae des Terentius (herausgegeben von N. Fritsch, Bonn 1852), Horatius (herausgegeben von E. I. Richter, Zwickau 1830), Lucanus, Juvenalis u. Persius vorhanden, außerdem noch eine Vita C. Plinii; die kleinen Schriften herausgegeben von L. Troß, Hamb. 1841, von Ferd. Osann, Gießen 1854; die Kaiserbiographien u. die gesammten Werke von Campen, Rom 1470, Fol.; von Des. Erasmus, Bas. 1518; von R. Stephanus, Par. 1543; von Casaubonus, Genf[67] 1594; von A. Babilon (in usum Delphini), Par. 1684; von S. Pitiscus, Utr. 1690, 2 Bde., 2. A. Leeuw. 1714 f.; von Grävius, Utr. 1703, 2 Bde.; von P. Burmann, Amst. 1736, 2 Bde.; von I. A. Ernesti, Lpz. 1748, 2 Bde., 2. A. 1772; von Oudendorp, Leyden 1751, 2 Bde.; von Bremi, Zür. 1800, 2. A. 1820; von Fr. Aug. Wolf, Lpz. 1802, 4 Bde.; von Baumgarten-Crusius, Lpz. 1816–18, 3 Bde., Schulausgabe, ebd. 1820, 2 Bde.; von E. Gros, Par. 1836 f., 2 Bde.; deutsch von I. Franz Wagner, Lemgo 1771; von Ostertag, Franks. 1788 s., 2 Bde., n. A. von Eichhoff, 1821; von Schenk, Prenzl. 1828–30, 5 Bdchn.; von Strombeck, Braunschw. 1834; von K. Andree, Stuttg. 1834–56, 5 Bdchn.; von Reichardt, ebd. 1855, 5 Bdchn.; von Ad. Stahr, ebd. 1857; Scholia in Suetonii vitas Caesarum, herausgegeben von Geel, Leyd. 1828; vgl. Moller, De Suetonio, Altd. 1685; Regent, De Suetonii vita et scriptis, Bresl. 1856; De Suetonii fontibus et auctoritate schrieben Schweiger, Gött. 1830, u. A. Krause, Berl. 1831.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 67-68.
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