Symi

[137] Symi, kleine Insel im Ikarischen Meere, zwischen Rhodos u. der Kindischen Halbinsel, zum türkischen Ejalet Dschesairi gehörig. Sie ist sehr felsig u. daher nicht bes. fruchtbar; die Einwohner, fast nur Griechen, welche in der Stadt gleiches Namens an der Ostküste der Insel u. am nahen Hafen wohnen, 7–8000 an Zahl, leben beinahe ausschließlich von der Schwammfischerei, welche sie mit eigenen Barken an der Südküste von Kleinasien bis Kreta, Cypern u. an den Küsten von Syrien u. Nordafrika betreiben u. wozu sie auch noch mehre ihnen gehörige große Schiffe benutzen. Sie sind die geschicktesten u. kühnsten Taucher des Archipelagus. Bereits 1837 besaß S. eine eigene hellenische Schule, u. die Bevölkerung zeichnet sich überhaupt durch Wohlstand u. Bildung aus. S. hieß im Alterthum Syme u. soll von Chthonios, Sohn des Poseidon, bevölkert u. nach seiner Mutter S. benannt worden sein. Zur Zeit des Trojanischen Krieges herrschte Nireus daselbst, nachher wurde sie von Karern besetzt, der Dürre halber aber wieder verlassen, bis Lacedämoner u. Argiver, auch Knidier u. Rhodier Colonien dahin führten. Im Mittelalter u. während der Herrschaft des Johanniterordens auf Rhodos gehörte S. zu jenen acht Inseln, welche im Besitze des Ordens waren. Aus jener Zeit stammt auch das griechische Kloster des Erzengel Michaels welches aus der südwestlichen Seite der Insel in einer Hafenbucht gelegen ist u. von letzter den Namen Kloster des Panermiotis führt. Dasselbe stand früher in großem Ansehen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 137.
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