Theobald [2]

[475] Theobald, 1) Karl Peter Wilhelm von T., geb. 1769 in Rastadt, wurde 1790 im kurpfälzischen 8. Füselierregiment Lieutenant u. machte in baierischen Diensten den Feldzug 1796 u. 1799, 1805 als Capitän gegen die Tyroler, 1807 als Major in Schlesien u. wieder 1809 gegen die Tyroler mit; als Oberstlieutenant u. Bataillonschef focht er 1812 in Rußland u. 1813 als Oberst u. Commandeur des 10. Regiments für die Alliirten in Frankreich, wurde dann Commandeur des Regiments König in München, 1823 Brigadier u. Generalmajor in Augsburg u. 1828 Divisionär u. Generallieutenant in Würzburg. Er trat 1836 in Ruhestand u. st. 1837. 2) Joseph Apollinar Honorat von T., Bruder des Vorigen, geb. 1770 in Rastadt, trat früh als Stückjunker unter die Artillerie der schwäbischen Kreistruppen u. nach den Feldzügen 1794 u. 1796 als Lieutenant im Generalstabe in die württembergische Armee, machte alle Feldzüge derselben in der Revolution u. während der Kriege Napoleons mit, wurde 1800 Hauptmann, 1805 Major, 1806 Chef des württembergischen Generalstabs u. 1807 Generalmajor. Er zeichnete sich 1809 bei Linz aus u. wurde 1809 Präsident des Straßen- u. Brückenbaues u. Staatsrath. 1812 begleitete er den Kronprinzen als erster Adjutant nach Rußland, erkrankte aber mit diesem in Lithauen u. kehrte nach Stuttgart zurück. Bis 1814 unthätig, wurde er dann von der Stadt Eßlingen zum Landtagsabgeordneten gewählt. 1833 nahm er seinen Abschied u. st. 1837 in Stuttgart. Er schr.: Kriegsordnung für das Königreich Württemberg, Stuttg. 1817; Strategische Studien, ebd. 1817; Die rechte Wehrverfassung, ebd. 1819; Die Kunst der großen Kriegsoperationen, ebd. 1820; Hauptmomente der Kriegskunst nach dem System Venturinis, ebd. 1820; Über Militärsysteme, ebd. 1828. 3) Pseudonym für Smets 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 475.
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