Trikupis

[830] Trikupis, Spyridon, geb. 1791 in Missolonghi; vollendete seine Studien in Frankreich u. England u. trat 1820 mit Lord Guilford, unter dessen Augen er in Corfu erzogen worden war, in nähere Verbindung, war längere Zeit dessen Secretär u. leistete ihm bei der beabsichtigten Errichtung einer Universität für die Ionischen Inseln wichtige Dienste. Nach Ausbruch der griechischen Revolution im Jahre 1821 ging T. nach Griechenland, wo er während des ganzen Kampfes u. bis auf die neueste Zeit, mit geringer Unterbrechung, die wichtigsten Posten in der Verwaltung u. Diplomatie bekleidete. 1824 war er mit Lord Byron in Missolonghi u. stand zu ihm als sein Rathgeber in vertrautester Freundschaft. 1825 war er Mitglied des Senats unter dem Präsidenten Kapodistrias, 1828 Staatssecretär u. 1829 Minister des Auswärtigen, zog sich aber bald von der Theilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten zurück, da er mit der Politik des Präsidenten nicht übereinstimmte. Unter König Otto war er in Griechenland von 1833–49 zu verschiedenen Zeiten Minister des Auswärtigen, so wie des Cultus u. öffentlichen Unterrichts, Vicepräsident des Senats u. Ministerpräsident u. bekleidete dazwischen von 1835–38 u. 1841–43 den Posten eines außerordentlichen Gesandten in London. 1850 ging er in Folge der Blockade der griechischen Häfen durch England als außerordentlicher Gesandter nach Paris u. später wieder nach London. 1862 gab er den dortigen Gesandtschaftsposten auf u. kehrte nach Athen zurück, wo er seinen Sitz im Senate wieder einnahm. Er schr. ein Klephtengedicht: Ό Δῆμος κ' ἡ Ἑλένη, Par. 1820; Λόγοι ἐπικἡδειοι καὶ ἐπινίκειοι (eine Sammlung seiner. Leichen- u. Siegesreden aus den J. 1824–27), Ägina. 1829; Ίστορία τῆς ἑλληνικῆς ἐπαναστάσεως, Lond. 1853–57, 4 Bde., 2. A. 1862.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 830.
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