Tudēla

[920] Tudēla, Stadt in der spanischen Provinz Pamplona (Navarra), rechts am Ebro (darüber eine Brücke mit 17 Bogen geht), unweit des Anfangs des Kaiserkanals, bildet einen wichtigen Übergangspunkt über den Ebro; hat schöne Plätze u. Spaziergänge, [920] Bischof, altes Schloß, 10 Kirchen, 4 Nonnenklöster, Collegium, bischöfliches Seminar; man fertigt Tuch, Seidenwaaren, Seife, irdene Gefäße, Lakrizenfast, baut Wein (den besten der Provinz, dem Burgunder ähnlich) u. Öl, treibt Schafzucht u. Handel; 8900 Ew. – T. kommt erst im 8. Jahrh. vor, wo es in die Gewalt der Mauren fiel. König Sancho eroberte es 900 n. Chr., verlor es aber bald wieder. Alfons V., König von Aragonien, Castilien u. Navarra, nahm es aber 1141 den Mauren ab, bevölkerte es mit christlichen Einwohnern u. gab es dem Grafen Rotran von Perche, welcher den meisten Antheil an deren Eroberung hatte, jedoch kam T. bald wieder an die Krone, welche es nun immer behielt. Sancho VIII. baute die Kirche u. die große Brücke über den Ebro. Hier am 23. Nov. 1808 Niederlage der Spanier unter Castaños durch die Franzosen unter Moncey u. Lannes, s. Spanisch-Portugiesischer Befreiungskrieg S. 474. 1834 brannte die Stadt fast ganz ab.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 920-921.
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