Vorsehungsorden

[699] Vorsehungsorden, 1) Töchter der Vorsehung Gottes, gestiftet 1647 von Marie de Lumagne Polaillon, unter Aufsicht des St. Vincenz von Paula. Zweck: Mädchen, deren Tugend wegen Schönheit u. Armuth gefährdet ist, zu erziehen u. wieder Erzieherinnen aus ihnen zu bilden. Der Verein bestand aus Professen, Zöglingen u. Donatinnen zu Besorgung der häuslichen Dinge; auch nahm man Kostgängerinnen an. Weltliche hatten schwarze Tracht, die Donatinnen graue. Der Orden verbreitete sich über mehre Häuser in Frankreich, ging 1789 unter, lebte aber wieder auf 2) Vorsehungsdamen, s. Damen der Vorsehung. 3) Schwestern der Vorsehung: a) zu Séez, gestiftet 1683 für obige Zwecke; 1792 erloschen, 1807 wieder errichtet; b) von Lisieux, gestiftet 1683 für gleiche Zwecke; 1792 erloschen, 1807 erneuert; c) in Lothringen, gestiftet 1762 vom Abbe Moye u. dem Großvicar Bertin, zu Verbreitung des Glaubens u. nützlicher Kenntnisse unter der Dorfjugend, Krankenpflege etc.; über viele Gegenden Frankreichs verbreitet; 1782 erneuert u. 1792 nach Deutschland ausgedehnt, dann erloschen; 1816 zu Portieux wieder errichtet, mit einer Abtheilung für deutsche Schwestern zu Santmartin versehen; d) von Evreux, gestiftet 1775 zu gleichen Zwecken; 1792 erloschen, 1816 erneuert; e) zu Strasburg, gestiftet 1776 für ähnliche Zwecke; 1792 erloschen, 1807 wieder errichtet. 4) Hospitaliterinnen der Vorsehung in Maine, gestiftet 1820 vom Pfarrer Dujarrie zu Rueille für Loire, für unentgeltichen Unterricht der Jugend, Krankenpflege etc.; f) von St. Andreas, gestiftet 1820 vom Abbe Gapp zu Hombourg la forteresse, 1827 vermehrt mit einem Verein französischer Schwestern zu Fontoy, für Volksunterricht. Krankenpflege etc.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 699.
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