Wedell [2]

[3] Wedell, ein altes Heldengeschlecht in Brandenburg, welches aus Alt-Wedell (s.u. Wedell) stammt u. seit der Bildung der preußischen Armee unter dem Großen Kurfürsten zahlreich in dieser Armee vertreten war u. in den verschiedenen Kriegen Preußens, bes. in dem Schlesischen Kriege, sich ausgezeichnet hat, weshalb ihnen Friedrich der [3] Große den Gesammtnamen der Fabier u. einzelne Namen aus der Zahl der antiken Helden gab, wie Leonidas, Hektor etc.; bes. bekannt sind: 1) Karl Heinrich, geb. 1712 in der Uckermark, trat erst 1741 in preußische Kriegsdienste, stieg in dem Schlesischen Kriege bis zum Obersten u. war bei dem Ausbruch des Siebenjährigen Krieges Generalmajor. An dem Siege bei Leuthen hatte W. entschiedenen Antheil, aber die Schlacht bei Krossen ging durch ihn verloren. 1761 wurde er Kriegsminister, 1779 legte er sein Amt nieder, zog sich auf seine Güter zurück u. st. 1782. 2) Georg, Bruder des Vor., erwarb sich als Oberstlieutenant im zweiten Schlesischen Kriege großen Ruhm, indem er mit seinem Grenadierbataillon den Prinzen von Lothringen mit der gesammten österreichischen Armee während fünf Stunden bei Sulowitz den Übergang über die Elbe streitig machte, obgleich er 50 Kanonen gegen sich hatte. Durch diese That erwarb er sich den Ehrennamen des preußischen Leonidas, erhielt den Orden pour le mérite u. eine Amtshauptmannschaft, blieb aber schon am 30. Septbr. 1745 in der Schlacht von Soor. 3) Heinrich, war General der Cavallerie u. Generaladjutant u. seit 1852 Gouverneur von Luxemburg; er st. 1860.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 3-4.
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