Jackson

[476] Jackson (Andrew), von 1829–37 Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, wurde am 14. März [476] 1267 auf einem Landgute in der Nähe von Camden in Südcarolina geboren, welches seinen aus Irland stammenden Ältern gehörte. I. wurde dem geistlichen Stande bestimmt, ging jedoch in seinem 16. Jahre in Kriegsdienste und widmete sich nach zweijähriger Dienstzeit, während welcher er seinen Vater, seine Mutter und im Kampfe zwei Brüder verloren hatte, der Rechtswissenschaft. Er lebte darauf als Rechtsgelehrter erst in Nordcarolina, dann in Tennessee. Bei dem Eintritte des letztgenannten Staats in die Union wurde I. ein Mitglied des Ausschusses, welcher 1796 das Grundgesetz entwarf und nachher beim Congresse Abgeordneter von Tennessee und endlich Senator. Politische Gründe bewogen ihn nachher, nach Tennessee zurückzukehren, wo er 1799 Oberrichter und Oberbefehlshaber der Miliz wurde. Später zog er sich ganz von den Staatsgeschäften zurück und trat 1812 wieder in öffentliche Thätigkeit, als er von dem Congresse mit dem Oberbefehle über die Milizen beauftragt wurde. Gegen die Engländer befehligte I. ein Corps von Linientruppen und brachte jenen eine bedeutende Niederlage bei. Indeß hatte I. manche Vorwürfe gegen sich rege gemacht, welche sich auf sein schnelles und für Gewaltthätigkeit ausgegebenes Verfahren bezogen. Er wußte sich wegen jener Vorwürfe verantworten. Schon früher hatte I. mit Glück gegen die Indianer gekämpft und diese Kämpfe wiederholten sich in den Jahren 1816.–21. In diesem Jahre trat I. in den Privatstand zurück, indem er jede öffentliche Thätigkeit zurückwies. Der Staat Tennessee hatte ihn schon 1825 zum Präsidenten vorgeschlagen, aber dieses Mal wurde durch Begünstigung des Hauses der Repräsentanten Quincy Adams Präsident. Nachdem des Letztgenannten Zeit jedoch vorüber war, wurde I., den die südl. Staaten der Union, sowie die demokratisch gesinnte Partei unterstützten, 1829 zum Präsidenten erwählt und das beste Zeugniß für den Beifall, den seine Regierung trotz dem heftigen Widerspruche der geld-aristokratischen Partei gefunden hatte, legte der Umstand ab, daß nach Ablauf der gesetzlichen vier Jahre I. zum zweiten Male zum Präsidenten gewählt wurde. Er hat sich stets als einen vaterlandsliebenden, klugen, besonnenen und kräftig seine Überzeugung und das Beste des Vaterlandes vertretenden Mann gezeigt. Unter seiner Regierung waren es namentlich die Angelegenheiten der Zollgesetze, der Verhältnisse der im Innern der Vereinigten Staaten wohnenden Indianer, der Nationalbank von 1816, der Entschädigungsansprüche gegen Frankreich, welche die hauptsächlichsten der unter seiner Präsidentschaft verhandelten Gegenstände ausmachten. (Vgl. Vereinigte Staaten von Nordamerika.) Bald nach seiner ersten Ernennung zum Präsidenten hatte I. den Martin von Buren zum Staatssecretair ernannt. Dieser ging ganz in den Geist I.'s ein und wurde von diesem daher schon 1835 zu seinem Nachfolger vorgeschlagen und auch wirklich 1837 zum Präsidenten erwählt. I. hat sich, obschon vielfach von einer mächtigen Gegenpartei angefeindet, doch die Hochachtung und Liebe der meisten Bewohner der nordamerikan. Staaten erworben. Nach seinem Rücktritt hat er sich wegen Kränklichkeit von allen Staatsgeschäften zurückgezogen und lebt seitdem auf seinem Landsitze Hermitage im Staate Tennessee.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 476-477.
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