Schwimmvögel

[140] Schwimmvögel (die) nennt man diejenigen Vögel, deren mehr oder weniger nach hinten gestellte Beine Zehen haben, die unter einander durch eine Haut (Schwimmhaut) verbunden, oder doch mit Hautlappen besetzt sind, sodaß sie als Ruder beim Schwimmen benutzt werden können. Sie haben ferner meist einen mit einer Haut überzogenen Schnabel und einen langen Hals, mit welchem sie, ihre Nahrung suchend, unter die Oberfläche des Wassers hinabreichen. Der ganze Körper derselben ist mit einem dichten, weichen und öligen Gefieder besetzt, sodaß es sich nicht voll Wasser zieht, und dicht an der Haut haben sie einen zarten Flaum. Sie schwimmen und tauchen gut, leben von im Wasser vorkommenden Thieren und Pflanzen und halten sich größtentheils im Wasser auf, während sie auf dem Lande einen unbeholfenen Gang haben. Einige sind ausgezeichnete Flieger, während andere sich nur sehr mühsam oder gar nicht in die Luft zu erheben vermögen. Ihre Nester sind kunstlos und die Jungen gehen gleich nach dem Auskriechen ins Wasser. Sie gehören im Allgemeinen zu den nützlichsten Vögeln, indem besonders ihre Federn als Bett- und Schreibfedern benutzt werden. Im Norden machen ihre Eier einen Theil der Nahrung der Einwohner aus und auch das Fleisch vieler Schwimmvögel wird gegessen. Einige, wie die Gänse und Enten, sind Hausthiere geworden.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 140.
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