Tauenzien von Wittenberg

[375] Tauenzien von Wittenberg (Fried. Bogislav Emanuel, Graf), preuß. General der Infanterie, wurde 1760 zu Potsdam geboren und trat 1775 in preuß. Kriegsdienste. Er befehligte in dem unglücklichen Feldzuge von 1806 als Generalmajor eine Heeresabtheilung, welche bei Schleiz stand und zum Rückzuge genöthigt wurde. Darauf kämpfte er mit in der Schlacht bei Jena und nach dem tilsiter Frieden wurde er Chef der brandenburg. Brigade. Beim Ausbruche des Krieges von 1813 wurde er zum Militairgouverneur von Pommern ernannt und leitete die Belagerung von Stettin. Nachher befehligte er das vierte Armeecorps. Er zwang Torgau zur Übergabe, ließ Wittenberg im Sturm nehmen und leitete die Blockade von Magdeburg. Im J. 1815 wurde ihm der Oberbefehl über das sechste Armeecorps übergeben und nach dem Feldzuge wurde er von dem Könige mit Zufügung des Namens Wittenberg in den Grafenstand erhoben und mit einer Besitzung an der Oder bei Züllichau beschenkt. Er wurde Befehlshaber des dritten Armeecorps und starb zu Berlin 1824.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 375.
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