Kreuzzüge

Mittelalter. II. (Karten) 1. Ausbreitung der Hansa und des Deutschen Ordens im 14. Jahrhundert. 2. Entdeckungsfahrten und Reisen vom 13. bis 16. Jahrhundert. 3. Kreuzfahrerstaaten. 4. Belagerung von Jerusalem 1099. 5. Belagerung von Konstantinopel 1453. 6. Schlacht bei Poitiers 732. 7. Die Ungarnschlacht vom Jahre 955. 8. Schlacht auf dem Marchfelde 1278. 9. Schlacht bei Sempach 1386.
Mittelalter. II. (Karten) 1. Ausbreitung der Hansa und des Deutschen Ordens im 14. Jahrhundert. 2. Entdeckungsfahrten und Reisen vom 13. bis 16. Jahrhundert. ...

[1021] Kreuzzüge, die von der abendländ. Christenheit 1096-1291 zur Eroberung Palästinas geführten Kriege [Karte: Mittelalter II, 1]. Der 1. K. (1096-99), von Papst Urban II. auf der Kirchenversammlung zu Clermont 1095 (angeblich auf Peters von Amiens Betrieb) hervorgerufen, unter Gottfried von Bouillon und seinem Bruder Balduin, endigte mit der Eroberung Jerusalems (15. Juli 1099), das zu einem Königreich unter Gottfried von Bouillon mit den Lehnsstaaten Tripolis, Edessa und Antiochia erhoben wurde. Der 2. K. (1147-49), durch den Fall Edessas (1144) namentlich von Bernhard von Clairvaux veranlaßt, unter Kaiser Konrad III. und Ludwig VII. von Frankreich, blieb ohne Erfolg. Der 3. K. (1189-92), infolge der Eroberung Jerusalems durch Saladin (1187), von Kaiser Friedrich I., Philipp August von Frankreich und Richard I. Löwenherz [1021] unternommen, führte nur zur Eroberung Akkas, da Friedrich I. 1190 starb und die beiden Könige sich entzweiten. Der 4. K. (1204), unter Führung des Dogen Dandolo von Venedig, hatte die Erstürmung Konstantinopels und Gründung des Latein. Kaisertums (s. Byzantinisches Reich) zur Folge. Der 5. K. (1228-29) auf Gregors IX. Drängen von Kaiser Friedrich II. unternommen, schloß mit einem zehnjährigen Waffenstillstand mit dem Sultan von Ägypten und Übergabe des Heiligen Landes. Den 6. K. (1248) führte Ludwig IX. der Heilige von Frankreich aus; er eroberte Damiette, wurde aber bei Mansura geschlagen und geriet in Gefangenschaft. Eine zweite erfolglose Expedition Ludwigs IX. gegen Tunis, auf der er 1270 starb, wird öfter als 7. K. bezeichnet. Außer diesen sieben wurden noch viele kleinere Züge unternommen, auch ein Kinder-K. (1212) auf Anregung eines franz. Hirtenknaben. Unterdessen ging eine Stadt nach der andern verloren, und mit Akka fiel 18. Mai 1291 die letzte Besitzung der Christenheit im Heiligen Lande. – Geschichte der K. von Wilken (7 Bde., 1807-32), Röhricht (2 Bde., 1874-78 u. 1898), Kugler (2. Aufl. 1891); Kulturgeschichte der K. von Prutz (1883), Henne am Rhyn (1895), Heyck (1900).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 1021-1022.
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