Sahara

Afrika. I. (Karte)
Afrika. I. (Karte)

[589] Sahăra, größte Wüste der Erde, in Nordafrika [Karte: Afrika I], 5200 km lg., 1500 km breit, 6.180.000 qkm, etwa 21/2 Mill. E., zerfällt der Bodenform nach in 1) die Sanddünenregion, El-Erg oder Areg, im W. und O., unbewohnbares Flachland; 2) die Hammada, von Flußbetten durchschnittene Hochebene, fast unbewohnt; 3) das zentrale Gebirgsland (in Ahaggar im Ilaman bis 3000 m), mit bewohnten Fluß- und Gebirgstälern. Sie wird nach physik. Gesichtspunkten eingeteilt in die Libysche Wüste, im O., von den Teda oder Tēbu bewohnt, vegetationslos, im N. und O. mit den Oasen Audschila, Dschalo, Farafrâh, Siwah, Dachel, Chargeh, im Innern Kufra, im W. Fessan; die Zentral-S., von den Tuareg oder Imoschagh bewohnt, durch das Bergland von Tibesti (im Tusidde 2700 m) von der Libyschen Wüste getrennt, fruchtbares Gebirgsland (Wein, Feigen, Senna, Ebenholz, Gummi, Getreide), und die westliche S., von Mauren bewohnt, sandiges Tiefland, untermischt mit wasserlosen Salztonflächen (Tanesruft) und vegetationsreichen Regionen (Igidi, Afelele), im W. ganz vegetationslos (El-Dschuf). Klima sehr trocken (Passatwinde), gesund. Handel bes. auf sechs Karawanenstraßen: Marokko-Timbuktu, Algier-Timbuktu, Algier-Sokoto, Tripolis-Kuka, Benghasi-Kuka, Kairo-El-Fascher; Handelsprodukte Elfenbein, Straußenfedern, Goldstaub, Indigo, Erdnüsse, Salz. Politisch ist die s. Besitz bez. Interessenspähre der Franzosen, Briten, Spanier und Türken [s. Beilage: Afrika]. Forschungsgeschichte s. Beilage: Entdeckungsreisen. – Vgl. Largeau (franz., 1876), Chavanne (1878), Nachtigal (3 Bde., 1879-89), Zittel (1884), Vuillot (franz., 1895), Foureau (franz., 2. Aufl. 1897; 1898; 1901), Dürkop (1902); auch Walther, »Gesetz der Wüstenbildung« (1900).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 589.
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