Skandinavische Kunst

Genrekunst. II. (Genreplastik.) 1. Altrömisch: Ringer (Florenz). 2. Altrömisch: Alte Hirtin (Rom). 3. P. Labenwolf (1492-1563): Gänsemännchen (Nürnberg). 4. Donatello (gest. 1466; ital.): Beckenschlagende Engel (Florenz). 5. Thorwaldsen (1770-1844; dän.): Hirtenknabe. 6. Bartolini (1777-1850; ital.): Mutterliebe (Florenz). 7. A. Wagner (1834-95): Gänsemädchen (Wien). 8. Delaplanche (1836-91; franz.): Mütterliche Erziehung. 9. Ad. Brütt (geb. 1855): Gerettet (Berlin). 10. Schott (geb. 1861): Kugelspielerin (Düsseldorf). 11. Joh. Götz (geb. 1865): Wasserschöpferin (Berlin). 12. St. Sinding (geb. 1846; norweg.): Barbarenmutter. 13. Maison (1854-1904): Reitender Neger. 14. H. Thornycroft (geb. 1850; engl.): Tänzerin. 15. Meunier (1831-1905; belg.): Pflüger. 16. Rodin (geb. 1840; franz.): Kuß.
Genrekunst. II. (Genreplastik.) 1. Altrömisch: Ringer (Florenz). 2. Altrömisch: Alte Hirtin (Rom). 3. P. Labenwolf (1492-1563): Gänsemännchen (Nürnberg). 4. ...

[713] Skandinavische Kunst, gemeinsame Bezeichnung für die schwed. und norweg. Kunst. – 1) Schweden. a. Baukunst. Der roman. Stil entwickelte sich bes. schön an der Domkirche zu Lund, der Zisterzienserkirche zu Warnhem und an mehrern Kirchen auf Gottland. In der Zeit der Gotik blieb bei Bautätigkeit beschränkt auf Um- und Erweiterungsbauten älterer Gebäude, so am Dom zu Linköping; umfangreichster got. Kirchenbau der Dom zu Upsala (1260-1438). In der klassisch-ital. Renaissancezeit zahlreiche Schloßbauten (Gripsholm, Wadstena, Kalmar, Wibyholm, Swenstorp), die bes. reich im Innern (Paneelwerk, Decken, Kamine etc.); in der Spätrenaissance Blütezeit der schwed. Architektur (Tessin d. Ä. 1615-81 und sein Sohn 1654-1728): Schloß zu Stockholm, Schloß Drottningholm, Katharinenkirche zu Stockholm, Domkirche zu Kalmar u.a. Im 18. Jahrh. herrschte die franz. Bauweise, im 19. Jahrh. anfangs die klassische (Nyström), später die eklektische Richtung (Scholander) vor. Bedeutende Architekten des 19. Jahrh.: Boberg, Holmgren, Zetterwall. b. Die Bildnerei arbeitete zur Zeit des Mittelalters in Grabsteinen, Figuren und Reliefs an Kirchenportalen; zur Renaissancezeit außer in prächtigen Grabdenkmälern auch für architektonisch-dekorative Zwecke; seit Ende des 17. Jahrh. wurden Porträtstatuen geschaffen, bes. dann im 18. und 19. Jahrh., daneben spielt auch die Ideal- und Genreplastik eine Rolle. Hervorragende Namen: Sergel, Byström, Göthe, Fogelberg, Ovarnström, Molin, Kjellberg, Börjeson u.a. c. Malerei. Nach der kirchlichen Wandmalerei der roman. Zeit und der vorwiegend dekorativen Malerei der Renaissance folgte um die Mitte des 17. Jahrh. die auf allen Zweigen der Malerei sich betätigende, von Ehrenstrahl (gest. 1698) gegründete Schule (D. von Krafft, Lemcke u.a.). Tüchtige Kräfte des 18. Jahrh. waren: Meytens d. J., G. de Marées, Roslin, Wertmüller, Lafrensen, Hilleström, von denen einige zeitweise in Wien bez. München tätig waren. Im nationalen Sinne wirkten dann seit Anfang des 19. Jahrh.: Fahlcrantz, Wahlbom, Blommér, Boklund, Winge, Malmström u.a., bis in den fünfziger Jahren die Düsseldorfer Schule so manchen Künstler der Heimat entzog: Nordenberg, d'Uncker, Fagerlin, Jernberg, Wallander, Nordgren, Rydberg. Berühmte Maler der Neuzeit sind: Cederström, Forsberg, Hellqvist, Jungstedt, G. von Rosen, Wahlberg; zu den modernen zählen: Larsson, Liljefors, Nordström, Zorn u.a. – 2) Norwegen. a. Baukunst. Der roman. Stil kam ebenso wie der got. Stil über England nach Norwegen; Hauptbauten der Gotik sind der Dom zu Throndhjem und die Königshalle in Bergen. Der Stil der aus Holz erbauten Stabkirchen (zu Borgund, Hitterdal etc.), meist aus dem 12. und 13. Jahrh., entwickelte sich im Lande selbst; mit der Reformation hörte diese charakteristische Bauweise auf. Aus dem 18. und 19. Jahrh. sind eigenartige Bauwerke nicht zu nennen. b. Die Bildnerei beschäftigte sich lange Zeit nur mit der Holzbildnerei und Elfenbeinschnitzerei, bis im 19. Jahrh. Bergslien, Borch, Middelthun u.a. auch zu monumentalen Schöpfungen (Porträtstatuen) übergingen. Neuerdings haben sich einen Namen gemacht: Stephan Sinding [Tafel: Genrekunst II, 12], Skeibrok u.a. c. Malerei. Bis zur neuern Zeit beschäftigten sich die Maler vorwiegend mit biblischen Stoffen und Heiligengeschichten; seit Beginn des 19. Jahrh. erstanden tüchtige Künstler, die aber die Heimat verließen und teils nach Dresden (Joh. Chr. Dahl, nebst [713] Fearnley, Baade, Frich), teils nach Düsseldorf (Tidemand, Gude), teils nach Karlsruhe (Eckersberg, Morten Müller, Munthe, Otto Sinding), teils nach München (Werenskiold), in neuester Zeit teils nach Berlin (Krohg) und Paris (Thaulow) sich wandten.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 713-714.
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