Hebe (Mythologie)

[202] Hebe (Mythologie). Von ewigblühender Götterschönheit umflossen reicht Hebe den Unsterblichen bei festlichen Mahlen als Mundschenkin den Wonnebecher voll Nektar. Reizend und jugendlich, geschmückt mit vollendeter Anmuth ist sie, die Tochter des Zeus und der Here, die Lieblingin des ganzen Götterkreises. Die ihr verliehene holdmädchenhafte Gestalt, der süße und sittliche Zauber, der sie umfließt, weihen sie zur Göttin einer reinen und schönen Jugend, so wie in der nordischen Mythe Iduna auch voll ewigen Jugendliebreizes den Asen die Aepfel der Unsterblichkeit reicht. Sie verwaltete ihr [202] Schenkenamt, bis Herakles nach ruhmvollen, der Unsterblichkeit würdigen Heldenthaten zum Olymp emporstieg. Ihm war sie von den Göttern bestimmt, als Lohn seines ausdauernden Heroenthums, und ihn beglückte sie nun als treue und liebende Gattin nach den glorreich überstandenen irdischen Kämpfen und Mühen. Abgebildet wird Hebe rosenbekränzt, sittsam bekleidet, und in der Hand die Nektarschale haltend. Auf römischen Münzen kommt ihr Bild häufig vor.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 202-203.
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