Krokodil

[219] Krokodil, die größte unter allen Eidechsen, wegen seiner Stärke, seines pfeilschnellen Anfalles und ungeheuern Rachens voll der schärfsten Zähne, der fast die Hälfte seiner Längebeträgt, die 20–25, auch. 50–60 Fuß hält, gefürchtet, von den alten Aegyptiern aber göttlich verehrt. Sein Panzerleib ist selbst der Kugel undurchdringlich und nur in den Weichen verletzbar. Den Kopf bedecken kleine viereckige Schilder, den übrigen Leib die künstlichste Panzerdecke. Der Schwanz übertrifft den Körper an Länge und scheint mit ihm einen Theil auszumachen. Sie leben in Sümpfen, salzigem und süßem Wasser, gehen selten nach der Tiefe des Meeres, entfliehen der Gefahr nicht schnell und sind daher leicht zu fangen oder zu tödten. Man kennt 12 Arten dieser Ungeheuer, von welchen das Nilkrokodil, so wie die Kr. am Ganges, in Bengalen, auf Java, und Madagaskar die größten sind, kleiner dagegen die Kr. des westl. Afrika, so wie die Kaimans oder Alligatoren (s. d.) in Amerika. Menschen ist das Kr. nicht sehr gefährlich, weil man ihm bei seiner Unbehilflichkeit leicht ausweichen kann. Ihr Fleisch ist schmackhaft und dem Kalbfleisch ähnlich, die Eier, von der Größe der Gänseeier, [219] legen sie in den Sand und überlassen sie der Sonne. Ihr gefährlichster Feind ist der Ichneumon (s. d.).

I.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 219-220.
Lizenz:
Faksimiles:
219 | 220
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika