Mathematische Zeichen

[335] Mathematische Zeichen, in der Mathematik übliche Abkürzungen.

Die gebräuchlichsten sind: = gleich; ≡ identisch gleich, kongruent (in der Zahlentheorie); > größer als; < kleiner als; Mathematische Zeichen oder =|= nicht gleich; ~ ähnlich; ≅ kongruent (in der Geometrie); + plus (Additionszeichen); – minus (Subtraktionszeichen); · oder × mal (Multiplikationszeichen); : durch (Divisionszeichen) oder: verhält sich zu (in Proportionen); √ Wurzelzeichen; ∞ unendlich; ! Fakultät (n! = Produkt der n ersten Zahlen); () Zeichen der Binomialkoeffizienten, z.B.


Mathematische Zeichen

< oder ∢ oder ∧ Winkel; ∩ Bogen; Δ Dreieck; ∥ parallel; ⊥ senkrecht; Mathematische Zeichen gleich und parallel; | | absoluter Betrag (z.B. |–a| = a); ± plus oder minus; ∫ Integralzeichen. Hierzu kommen noch die Klammern (); []; {}. – Wenn auch die Wahl der Buchstaben in mathematischen Ausdrücken willkürlich ist, so ist es doch üblich, für gewisse Größen bestimmte Buchstaben zu wählen. Die häufigsten dieser stehenden Bezeichnungen sind:

a, b, c ... Koeffizienten; c Konstante; d Zeichen der Differentiation, Differenz in arithmetischen Reihen, Zahl der Doppelpunkte einer Kurve; ∂ Zeichen der partiellen Differentiation; e Basis des natürlichen Logarithmensystems, Exzentrizität (bei Kegelschnitten), Einheit (in der Zahlentheorie), endliche Zahl; f Reibungskoeffizient, Funktion; g Beschleunigung durch die Schwere; h Höhe; i Quadratwurzel aus der negativen Einheit (Zeichen der imaginären Zahlen); j imaginäre dritte Einheitswurzel; k Klasse der Kurven, Modul der elliptischen Integrale; l Zeichen des natürlichen Logarithmus; m Mittellinie, Masse; n unbestimmte Zahl; o Ordnung einer Kurve; p Geschlecht einer Kurve, p-Funktion (s. Sigmafunktionen), ∂z/x, Parameter der Kegelschnitte, Beschleunigung; p, q, r Linienkoordinaten im Raum; q Zinsfaktor, Rang, ∂z/y; Querschnitt; r Rente, Radius, ∂2z/x2, Substitution, Zahl der Rückkehrpunkte einer Kurve, Torsionsradius; s Summe, Kurvenbogen, ∂2z/xy, Potenzsummen der Wurzeln einer Gleichung; t Zeit, Schwerlinie, ∂2z/y2, Zahl der Doppeltangenten einer Kurve; u Glieder von Reihen; u, v, w Linienkoordinaten in der Ebene; v Geschwindigkeit; w Wahrscheinlichkeit, Zahl der Wendepunkte: x, y, z Unbekannte, Veränderliche, Punktkoordinaten; z komplexe Veränderliche.

α, β, γ bekannte Winkel, Koeffizienten; δ beliebig kleine Größe, Zeichen der Variation, Zeichen des Aronholdschen Prozesses, ε ± 1, beliebig kleine Größe, beliebig kleiner Parameter; ζ Zetafunktion (s. Sigmafunktionen), Veränderliche; η Veränderliche; ϑ Winkel, Thetafunktion, echter Bruch, χ Modul der elliptischen Integrale, Linienkoordinate im Raum; λ Parameter; ξ Veränderliche; π Verhältnis des Kreisumfangs zum Durchmesser, Linienkoordinate im Raum; ρ Radius, Proportionalitätsfaktor, Krümmungsradius, Linienkoordinate im Raum; σ Sigmafunktion; φ Winkel, adjungierte Kurven, zahlentheoretische Funktion; ψ, χ Winkel; ω Periode, homogenisierende Veränderliche, Winkelgeschwindigkeit, Wälzungswinkel bei Rouletten; ώ unendlich wachsende Zahl.

B Bernoullische Zahlen; C Konstante, Eulersche Konstante (0,57721566 ...); D Determinante, Diskriminante; E vollständiges elliptisches Integral II. Gattung, Eulersche Zahlen; F Brennpunkt, Fläche, hypergeometrische Reihe, elliptisches Integral I. Gattung; G Gruppe; J Zylinderfunktion; K vollständiges elliptisches Integral I. Gattung, Kreis, Kraft, Kegelschnitt; L gerade Linie; M Modul; O Ursprung, Oberfläche; P Punkt, Kugelfunktion; Q Gewicht; R Restglied bei Reihen, Resultante; S Substitution; T Tangente, lebendige Kraft; U Arbeit; V Potential, Volumen; X infinitesimale Transformation.[335]

Β Betafunktion; Γ Gammafunktion; Δ Deltaamplitude, Transformationsdeterminante, Größe, die gegen Null konvergiert; Π Produkt, elliptisches Integral III. Gattung; Σ Summenzeichen; Ω Omegaprozeß; P Potenzreihe.

Auch einige Buchstabenverbindungen dienen als Abkürzungen: z.B. sin, cos, tg, cotg, sec, cosec für die goniometrischen und arc sin u.s.w. für die cyclometrischen Funktionen; log oder lg Logarithmus. Weitergehende Abkürzungen finden sich in den mathematischen Zeichensprachen (s. Literatur).


Literatur (für Zeichensprachen): [1] Schröder, Vorlesungen über die Algebra der Logik, I-III, Leipzig 1890–95. – [2] Peano, Notations de logique mathématique, Turin 1894. – [3] Frege, Begriffsschrift, Halle 1879.

Wölffing.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 335-336.
Lizenz:
Faksimiles:
335 | 336
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Adelung-1793: Zeichen, das · Affect-Zeichen, das

Brockhaus-1837: Zeichen

Brockhaus-1911: Mathematische Zeichen · Mathematische Geographie · Meteorologische Zeichen · Zeichen · Niedersteigende Zeichen · Astronomische Zeichen · Aufsteigende Zeichen · Chemische Zeichen

Eisler-1904: Mathematische Psychologie · Mathematische Logik · Mathematische Gewißheit · Zeichen · Zeichen

Herder-1854: Diakritische Zeichen · Musikalische Zeichen · Zeichen · Arithmetische Zeichen · Astronomische Zeichen · Chemische Zeichen

Lueger-1904: Mathematische Tafeln · Mathematische Konstanten · Mathematische Geographie

Mauthner-1923: Mathematische Naturerklärung

Meyers-1905: Mathematische Zeichen · Mathematische Hoffnung · Mathematische Geographie · Hoffnung, mathematische · Niedersteigende Zeichen · Meteorologische Zeichen · Pythagorēisches Zeichen · Konventionelle Zeichen · Astronomische Zeichen · Arithmetische Zeichen · Absteigende Zeichen · Diakritische Zeichen · Chemische Zeichen · Aufsteigende Zeichen

Pierer-1857: Mathematische Geographie · Männliche Zeichen · Lasterhafte Zeichen · Historische Zeichen · Kalte Zeichen · Mittlere Zeichen · Musikalische Zeichen · Menschliche Zeichen · Medicinische Zeichen · Melancholische Zeichen · Fette Zeichen · Feuchte Zeichen · Chemische Zeichen · Astronomische Zeichen · Beredte Zeichen · Gemeine Zeichen · Herrschende Zeichen · Fruchtbare Zeichen · Feurige Zeichen · Fleischige Zeichen

Buchempfehlung

Diderot, Denis

Die Nonne. Sittenroman aus dem 18. Jahrhundert

Die Nonne. Sittenroman aus dem 18. Jahrhundert

Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.

106 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon