Cognac [2]

[212] Cognac (spr. konnjack), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Charente, an der Charente, Knotenpunkt an der Staatsbahnlinie Nantes-La Rochelle-Angoulême, altertümlich und eng gebaut, hat eine romanische Kirche (aus dem 12. Jahrh.), ein Handelsgericht, ein College und (1901) 18,747 Einw. C. ist der Mittelpunkt der Erzeugung des berühmten Branntweins gleichen Namens. Auch werden in C. Fässer, Korkstöpsel etc. gefertigt und Handel mit Wein, Vieh, Getreide etc. betrieben. In dem noch teilweise erhaltenen Schloß von C. wurde Franz 1. geboren, dem in der Stadt eine bronzene Reiterstatue errichtet worden ist. – C., das Condate der Alten, hieß später Coniacum, seit dem 12. Jahrh. Coignac. Früher hatte es eigne Herren; im 12. Jahrh. kam es als Grafschaft an die Grafen von Angoumois und fiel später an die Krone. Am 22. Mai 1526 ward hier zwischen Franz I. von Frankreich, Heinrich VIII. von England, Herzog Franz Sforza von Mailand und dem Papst Clemens V Il. die »Heilige Liga« gegen Kaiser Karl V. geschlossen. 1562 wurde die Stadt von den Hugenotten genommen. Vgl. Ravaz, Le pays du C. (Angoulême 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 212.
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