Damaskĭos

[433] Damaskĭos, der letzte Lehrer des Neuplatonismus zu Athen, geb. um 470 n. Chr. zu Damaskus, in Athen und Alexandria von den Neuplatonikern Marinos, Isidoros von Gaza, Zenodotos und Ammonios unterrichtet, Nachfolger der letztgenannten auf dem Lehrstuhl, begab sich, als Justinian 529 die Akademie zu Athen schließen ließ, mit sechs andern Platonikern nach Persien zum König Chosroes, kehrte jedoch um 533 ins oströmische Reich zurück. D.' weitere Lebensschicksale sind unbekannt. Seine Spekulation ging namentlich dahin, das Urwesen über alle Gegensätze zu erheben. Von seinen Schriften wurden die »Quaestiones de primis principiis« von I. Kopp herausgegeben (Frankf. a. M. 1826). Vgl. Ruelle, Le philosophe D. (Par. 1861); Heitz, Der Philosoph D. (in den »Straßburger Abhandlungen zur Philosophie«, Festschrift für E. Zeller, Freib. 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 433.
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