Dannenberg [1]

[499] Dannenberg, Kreisstadt im preuß. Regbez. Lüneburg, an der schiffbaren Jeetzel und der Staatsbahnlinie Wittenberge-Lüneburg, ist altertümlich gebaut, hat eine evang. Kirche, Synagoge, Schloß, einen alten Turm (Waldemarturm), ein Denkmal für die im Gefecht bei der Göhrde 16. Sept. 1813 verwundete und hier beerdigte Eleonora Prohaska, den Körnerstein,[499] auf dem Theodor Körner sein »Gebet vor der Schlacht« dichtete, Amtsgericht, betreibt Branntweinbrennerei, Möbelfabrikation und zählt (1900) 1899 Einw. – In der alten Burg D. wurde König Waldemar II. von Dänemark 1223–25 durch den Grafen Heinrich von Schwerin in strenger Hast gehalten. Burg und Herrschaft D. gehörten seit dem 12. Jahrh. einem Grafengeschlechte, das 1306 die Grafschaft an den Herzog Otto von Braunschweig und Lüneburg verkaufte. Bereits im 13. Jahrh. ist die Stadt D. nachzuweisen. Bei der Länderteilung unter den Söhnen Ernsts des Bekenners kamen Stadt und Amt D. 1559 als Fürstentum an Herzog Heinrich von Braunschweig und fielen 1671 an die Linie Celle.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 499-500.
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