Hergenröther

[208] Hergenröther, Joseph, kath. Kirchenhistoriker, geb. 15. Sept. 1824 in Würzburg, gest. 3. Okt. 1890 im Cistercienserkloster Mehrerau bei Bregenz, wurde 1848 Priester, 1852 außerordentlicher, 1855 ordentlicher Professor des Kirchenrechts und der Kirchengeschichte in Würzburg. In seinem »Anti-Janus« (Freiburg 1870) verteidigte er die Lehre von der päpstlichen Unfehlbarkeit. Außerdem sind von seinen Werken zu nennen: »Der Kirchenstaat seit der französischen Revolution« (Freiburg 1860); »Photius, Patriarch von Konstantinopel« (Regensb. 1867–69, 3 Bde.); »Katholische Kirche und christlicher Staat in ihrer geschichtlichen Entwickelung und in Beziehung auf die Fragen der Gegenwart« (Freib. 1872, abgekürzte Ausg. 1874), »Handbuch der allgemeinen Kirchengeschichte« (das. 1876–80, 3 Bde.; 3. Aufl. 1884–86; 4. Aufl., bearb. von Kirsch, 1902 ff.). Seiner literarischen Tätigkeit im Dienste des Ultramontanismus verdankte er 1879 seine Ernennung zum Kardinal und Archivar des heiligen Stuhles in Rom. Als solcher setzte er Hefeles »Konziliengeschichte« fort (Bd. 8 u. 9, Freib. 1887–90) und gab »Regesta Leonis X.« (Heft 1–8, das. 1884–91) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 208.
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