Hey

[303] Hey, 1) Wilhelm, Fabeldichter, geb. 26. März 1789 zu Leina im Gothaischen, ward 1818 Pfarrer in Töttelstädt, 1827 Hofprediger in Gotha und 1832 Superintendent zu Ichtershausen, wo er 19. Mai 1854 starb. H. hat sich namentlich durch seine »Fabeln für Kinder« (zwei Sammlungen, Hamb. 1833–1837 u. ö.), die mit den trefflichen Zeichnungen von Otto Speckter allgemeine Verbreitung fanden, bekannt gemacht. Seine »Erzählungen aus dem Leben Jesu, für die Jugend dichterisch bearbeitet« (Hamb. 1838) haben geringen Wert. Vgl. Bonnet, Der Fabeldichter W. H. (Gotha 1885); Hansen, W. H. nach seinen eignen Briefen etc. (das. 1886); Knauf, Der Fabeldichter W. H. und seine Bedeutung für die Schule (2. Aufl., Mind. 1897).

2) Julius, Gesanglehrer, geb. 29. April 1832 in Irmelshausen (Unterfranken), widmete sich anfangs auf der Akademie in München der Malerei, dann aver unter Fr. Lachner und Fr. Schmitt der Musik und wurde 1867 als Lehrer für Sologesang an der auf R. Wagners Anregung gegründeten königlichen Musikschule in München angestellt. Bei den Proben zur ersten Ausführung von Wagners »Ring des Nibelungen« in Bayreuth (1876) war H. als Vortragsmeister tätig, später wirkte er wieder in München, seit 1887 in Berlin. Seine auf korrekter sprachlicher Bildung gegründete Gesangsmethode legte er nieder in dem vierbändigen Werk »Deutscher Gesangunterricht« (Mainz 1884–87). Auch gab er Lieder, komische Duette und Kinderlieder heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 303.
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