Katharinenorden

[748] Katharinenorden, 1) russ. Damenorden, gestiftet von Peter I. zu Ehren seiner tapfern Gemahlin und im Andenken an ihr mutvolles Benehmen und ihre guten Ratschläge bei den Kämpfen von 1711 am Pruth. Er legte ihn ihr 24. Nov. 1714 an und bestimmte ihn anfangs nur für sie. Katharina und ihre Nachfolger verliehen ihn aber auch andern, und die Statuten nennen eine Großmeisterin, sämtliche Prinzessinnen des kaiserlichen Hauses, 12 andre Damen des Großen Kreuzes und 94 Ritterdamen. Kaiser Paul I. gab dem Orden 5. April 1797 neue Statuten und teilte ihn in Großkreuze und Kleinkreuze. Das Großkreuz wird an rotem Band mit silberner Kante von rechts nach links getragen, besteht in einem Kreuz von Diamanten mit breiten Armen, in dessen ovalem Mittelavers die heil. Katharina ein Kreuz hält, auf dem die Buchstaben D. S. F. R. (Domine salvum fac regem, »Herr, erhalte den König«) stehen. Der Revers zeigt ein Nest junger Adler auf einem Turm, an dessen Fuß zwei alte Adler mit der Inschrift: »Aequant munia compares« (»Der Orden legt den Genossen gleiche Pflichten auf«). Auf dem roten Bande des Ordens stehen die Worte: »Für Liebe und Vaterland« in Silber gestickt. Der auf der linken Seite zu tragende Stern ist in Silber mit einer Krone in rotem Feld, umgeben von der Ordensdevise. Das Ordenszeichen der zweiten Klasse ist kleiner, mit in Gold und Brillanten abwechselnden Armen und wird an einer Schleife an der linken Brust getragen. Ordenstag ist der 25. November. – 2) Engl. Orden, gestiftet von der Königin Viktoria im Juni 1879 für Krankenwärterinnen in Hospitälern, die sich durch gute Ausführung, Pflichttreue und Geschicklichkeit in der Belehrung andrer auszeichnen. Das Katharinenhospital in London gab Anlaß und Namen für die Stiftung. Die Dekorierten, die fortan St. Catherine's nurses heißen, erhalten jährlich 50 Pfd. Sterl. außer ihrem Gehalt. Die Dekoration besteht in einem am linken Arm zu tragenden Armband, auf dem ein weiß emailliertes, spitz zulaufendes Oval mit breitem, hellgrünem Rand und den goldenen Buchstaben St. C. in erhabener Schrift angebracht ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 748.
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