Khasi- und Dschaintiaberge

[875] Khasi- und Dschaintiaberge (Cassiaberge), Distrikt der britisch-ind. Provinz Assam, 15,946 qkm mit (1891) 197,904 Einw. (meist Naturanbeter), besteht aus welligen, dicht begrasten und wohlbewässerten Hochebenen; die höchsten Erhebungen (Mount Shillong 1963 m) sind mit prächtigen Waldbäumen bedeckt. Das Klima ist feucht und mild. Unerschöpfliche Lager von höhlenreichem Kalkstein werden für Bengalen ausgebeutet, außerdem vortreffliche Kohle und Eisen. Gebaut werden Reis, Mais und für die Ausfuhr Kartoffeln, Orangen, Ananas, Betelnüsse u. a., neuerdings auch Tee. Der Handel wird durch gute Straßen gefördert. Die Dschaintiaberge und ein Teil der Khasiberge (5594 qkm) stehen unmittelbar unter dem in Shillong (s. d.) residierenden englischen Chief Commissioner von Assam, während die 25 demokratischen Khasistaaten unter erwählten Häuptlingen stehen. Das Schulwesen ist fast ganz in den Händen der staatlich unterstützten wesleyanischen Mission. Grammatiken der wahrscheinlich zu der monanamischen Sprachfamilie gehörigen Khasisprache lieferten H. C. v. d. Gabelentz (in den Abhandlungen der sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, 1858, mit Wörterbuch) und Roberts (Lond. 1891). Vgl. Schott, Die Cassiasprache im nordöstlichen Indien (Berl. 1859); E. Kuhn, Beiträge zur Sprachenkunde Hinterindiens (in den Sitzungsberichten der Bayrischen Akademie, 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 875.
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