Kyllmann

[902] Kyllmann, Walter, Architekt, geb. 16. Mai 1837 in Weyer bei Wald (Kreis Solingen), studierte auf der Berliner Bauakademie, ward 1866 Regierungsbaumeister, 1867 Kommissar bei der Pariser Weltausstellung und verband sich bald darauf mit Adolf Heyden (geb. 15. Juli 1838 in Krefeld, gest. 11. Juni 1902 in Berlin, Schüler seines Vaters und Stülers in Berlin). Sie entwickelten bald eine sehr umfangreiche Bautätigkeit in Berlin und an andern Orten Deutschlands und führten zusammen aus: die Bauten des Deutschen Reiches auf der Wiener Weltausstellung (1873), die Kaisergalerie, das Admiralsgartenbad, die Anlage von Spindlershof, Voßstraße, Hedemannsstraße und zahlreiche Privatbauten in Berlin, mehrere Villen am Wannsee bei Potsdam, die Postgebäude in Breslau und Rostock, die Johanniskirche in Düsseldorf, die evangelische Kirche in Höchst a. M., das Logengebäude in Potsdam, das Palais der bayrischen Gesandtschaft in Berlin sowie viele Schlösser und Villen in den Provinzen Schlesien, Preußen und Pommern, in Frankfurt a. M., Bonn, Krefeld und Elberfeld. Sie haben sich daneben besonders in Ausstellungsbauten bewährt. Heyden hat auch zahlreiche Entwürfe für das Kunstgewerbe ausgeführt, die auf dessen Entwickelung von großem Einfluß gewesen sind, so besonders für das von den preußischen Städten dem Prinzen Wilhelm, spätern Kaiser Wilhelm II., geschenkte Tafelsilber. K. und Heyden haben sich in ihren Schöpfungen mit besonderm Glück in den Formen der deutschen und französischen Renaissance bewegt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 902.
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