Magneteisenerz

[82] Magneteisenerz (Magneteisenstein, Magnetit), Mineral der Spinellgruppe, besteht aus Eisenoxydoxydul Fe3O4 mit 72,4 Proz. Eisen, zuweilen mit etwas Titan (durch Beimengung von Titaneisen), kristallisiert tesseral, findet sich auf- und eingewachsen und besonders derb in körnigen bis fast dichten Aggregaten, auch in losen Körnern als Magneteisensand, ist eisenschwarz, metallglänzend, undurchsichtig, magnetisch, oft polar (natürliche Magnete), Härte 5,5–6,5, spez. Gew. 4,9–5,2. Das M. ist ziemlich verbreitet, besonders findet es sich sein eingesprengt in den kristallinischen Gesteinen, in Granit, Syenit, Gneis, Chlorit- und Talkschiefer, Basalt, Andesit, auch in Marmor, ferner im Fluß- und Meeressand, im aufgeschwemmten Lande. Doch erscheint es auch als selbständige Felsart auf mächtigen Lagern und ist dann ein wichtiges Eisenerz. Schöne Kristalle kennt man vom Greiner und Monte Mulatto in Tirol, vom Binnental in der Schweiz, von Traversella in Piemont etc. Technisch wichtige Lager von M. finden sich besonders in Norwegen (Arendal), Schweden (Dannemora), Rußland (Nishne Tagilsk, Blagodat, Katschkanar) und Nordamerika, weniger mächtig in Deutschland (Schmiedefeld in Thüringen, Schmiedeberg in Schlesien, Berggießhübel und Rittersgrün in Sachsen etc.). Eisenmulm ist erdiges, manganhaltiges M. aus dem Siegenschen, aus Eisenspat im Kontakt mit Basalt hervorgegangen. Der dem M. ganz ähnliche, in Oktaedern vorkommende Magnoferrit vom Vesuv und Ätna enthält Magnesia statt des Eisenoxyduls, entsprechend der Formel MgFe2O4.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 82.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika