Maxĭmus

[480] Maxĭmus, 1) Marcus Clodius Pupienus, röm. Kaiser (von den Griechen meist M., von den Römern Pupienus genannt), hatte sich, obwohl von niederer Herkunft, durch kriegerische Tüchtigkeit die Würde eines Senators, die Prätur und das Konsulat erworben und mehrere Provinzen verwaltet. Als daher der Krieg mit Maximinus Thrax drohte, ernannte ihn der Senat Anfang 238 zum Gegenkaiser mit dem hochadligen D. Cälius Balbinus. Doch war Maximinus von seinen eignen Truppen bereits bei Aquileja ermordet, als M. vor Ravenna ankam. In Rom wurde er auch dieses Erfolgs wegen hoch gefeiert, nur die Prätorianer waren mit den vom Senat gewählten Kaisern unzufrieden und ermordeten sie Mitte 238.

2) Magnus M., ein geborner Spanier, Landsmann und Kriegsgenosse des Theodosius, wurde 383 von den aufständischen Legionen in Britannien zum Kaiser ausgerufen, machte mit denselben einen Einfall in Gallien und ließ den flüchtig gewordenen Kaiser Gratian in Lyon ermorden. 387 überschritt er auch die Alpen und vertrieb, angeblich im Dienste der katholischen Kirche, den arianisch gesinnten Kaiser Valentinian II. aus Italien. Nun aber rückte 388 der bis dahin anderweitig in Anspruch genommene Theodosius herbei, um Gratian zu rächen, schlug das Heer des M. bei Siscia an der Save und bei Pötovio, nahm ihn selbst in Aquileja gefangen und ließ[480] ihn hinrichten. Sein in Gallien als Augustus zurückgelassener Sohn Victor wurde bald darauf in des Theodosius Auftrag von dem Franken Arbogast getötet.

3) Petronius, vornehmer Römer, ließ den Kaiser Valentinian III. 16. März 455 ermorden, um die Entehrung seiner Frau zu rächen, nahm den Kaisertitel an und heiratete die kaiserliche Witwe Eudoxia, wurde aber nach der Landung des von ihr herbeigerufenen Geiserich bei Ostia 12. Juni vom Volk ermordet, als er feig die Flucht ergriff.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 480-481.
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