Niederbayern

[629] Niederbayern, Regierungsbezirk des Königreichs Bayern (s. Karte »Bayern, südlicher Teil«), grenzt im SW. an Oberbayern, im NW. an die Oberpfalz, im NO. an Böhmen, im SO. an Oberösterreich und zählt auf 10,757 qkm (195,37 QM.) 1900: 678,192, 1905: 706,345 Einw. (darunter 5910 Evangelische und 294 Juden), 1905: 66 auf 1 qkm. Die Donau, die N. von NW. nach SO. durchfließt, scheidet es in zwei ungleich große Teile. Der südliche umfaßt den nordöstlichen Teil der Bayrischen Hochebene und ist fast ganz eben, der nördliche enthält einen Teil des Böhmerwaldes mit dem Dreisesselberg (1330 m), Rachel (1452 m) und dem Großen Arber (1457 m) und den Bayrischen Wald mit dem Predigtstuhl (1024 m), dem Einödriegel (1126 m) und Dreitannenriegel (1126 m). Die wichtigsten Flüsse, sämtlich zur Donau gehend, sind: Isar, Vils und Inn im südlichen, Regen und Ilz im nördlichen Teil. Ackerbau, Viehzucht und Waldwirtschaft sind bedeutend, der Bergbau nur in Eisen, Graphit und Porzellanerde nennenswert. An Industriezweigen sind die Lein- und Tuchweberei, Glasfabrikation und Herstellung der bekannten Passauer Schmelztiegel hervorzuheben. Für den Handelsverkehr besteht eine Handels- und Gewerbekammer (in Passau) mit vier Bezirksgremien. N. wird eingeteilt in vier unmittelbare Städte (Deggendorf, Landshut, Passau und Straubing) und 22 Bezirksämter. Hauptstadt ist Landshut.

Tabelle

Über die 6 Reichstagswahlkreise vgl. die Karte »Reichstagswahlen«.[629] Vgl. Schlicht, N. in Land, Geschichte und Volk (Regensb. 1898); »Verhandlungen des historischen Vereins für N.« (Landshut, seit 1847).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 629-630.
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