Pauwels

[521] Pauwels, Ferdinand, Maler, geb. 13. April 1830 in Eckeren bei Antwerpen, gest. 26. März 1904 in Dresden, besuchte die Antwerpener Akademie von 1842–50 und bildete sich vornehmlich unter Wappers zu einem der hervorragendsten Koloristen der neuern belgischen Schule aus. Seinem Erstlingswerk: Zusammenkunft Balduins I. mit seiner Tochter Johanna (1851), folgte 1852 Coriolan vor Rom, das ihm den römischen Preis einbrachte. Nach einer vierjährigen Studienzeit in Italien und kurzem Aufenthalt in Dresden ging er nach Antwerpen zurück, wo er durch: die Witwe Jakobs van Artevelde (1857, Museum in Brüssel), die Verbannten des Herzogs Alba (1861) und andre Werke steigende Erfolge erzielte. 1862 wurde er als Professor an die Kunstschule in Weimar berufen, wo er bis 1872 zahlreiche Schüler in einer soliden Maltechnik ausbildete und unter andern eine Szene aus der Verfolgung der Protestanten in den Niederlanden (Königsberg, städtisches Museum), den Empfang der Deputation der Republik Genua durch Ludwig XIV. (München, Maximilianeum) und sieben Wandbilder aus der Geschichte Luthers auf der Wartburg malte. 1872 kehrte er nach Belgien zurück, folgte aber 1876 einem Ruf als Professor an die Kunstakademie in Dresden, wo er von neuem eine rege Lehrtätigkeit entfaltete. Unter seinen spätern Bildern sind der Besuch des Grafen Philipp von Elsaß im Marienhospital zu Ypern (1877, Dresdener Galerie) und sechs geschichtliche Wandgemälde in der Aula der Fürstenschule zu Meißen hervorzuheben. Auch hat P. den von de Groux begonnenen Zyklus von zwölf Wandgemälden in der Tuchhalle zu Ypern vollendet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 521.
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