Psammĕtich

[417] Psammĕtich (ägypt. Psamtik), Name dreier Könige von Ägypten: 1) P. I., Sohn Nechos, des assyrischen Statthalters von Memphis und Saïs, der 671 v. Chr. von Assarhaddon eingesetzt worden war, erhielt ebenfalls vom assyrischen König eine Statthalterschaft, empörte sich aber 663 und befreite mit Hilfe des Königs Gyges von Lydien und der Jonier Ägypten von der assyrischen Herrschaft, machte der Auflösung Ägyptens in einzelne Fürstentümer (Dodekarchie) ein Ende und einigte das Land, über das er bis 610 regierte. Er sicherte die Nordostgrenze des Reiches, indem er ionische und karische Söldner an der Ostgrenze zwischen Pelusion und Bubastis in stehende Lager legte, öffnete Ägypten dem fremden Handel und begünstigte die fremden Söldner so, daß 240,000 Mann der einheimischen Kriegerkaste aus Zorn hierüber nach Äthiopien ausgewandert sein sollen. – 2) P. II. (griech. Psammis), Sohn des Königs Necho, 594–589, unternahm einen Zug nach Äthiopien. – 3) P. III. (griech. Psammenitos), 526–525, wurde nach einer Regierung von sechs Monaten von Kambyses, König von Persien, 525 bei Pelusion geschlagen und in Memphis zur Übergabe gezwungen. Aus Mitleid mit seinem Unglück behandelte ihn Kambyses anfangs gnädig; da er aber die Ägypter zum Aufruhr zu reizen versuchte, soll er dazu verurteilt worden sein, sich durch Trinken von Stierblut zu töten; nach Ktesias wurde er mit 6000 Ägyptern nach Susa verpflanzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 417.
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