Waldsassen

[335] Waldsassen, Stadt im bayr. Regbez. Oberpfalz, Bezirksamt Tirschenreuth, an der Wondreb und der Staatsbahnlinie Wiesau-Eger, 490 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine reiche, ehemalige Cistercienserabtei, eine Knabenrettungsanstalt, ein Amtsgericht, ein Hauptzoll- und ein Forstamt, Porzellan-, Tonwaren-, Glas-, Rouleau-, Formen-, Malz- und Pulverfabrikation, Kunstmühlen und (1905) 4202 Einw., davon 265 Evangelische und 26 Juden. In der Nähe das Bad Kondrau (s. d.), das vormalige Eisenhüttenwerk Königshütte, das Eisensteinbergwerk Teichselrang und auf nahem Hügel die Wallfahrtskirche der heiligen Dreifaltigkeit. – Die Abtei W., 1115 gestiftet, wax reichsfrei, besaß 1794 ein Areal von 660 qkm (12 QM.) mit über 200,000 Gulden Einkünften, kam 1802 an Bayern und wurde 1803 säkularisiert. Vgl. Binhack, Geschichte des Cistercienserstifts W. 1661–1756 (Eichstätt 1888) und Erlebnisse der Cistercienserabtei W. unter Karl Theodor, erzählt von einem Zeitgenossen (Regensb. 1902); Brunner, Geschichte der Reformation des Klosters und Stiftslandes W. bis 1583 (Erlang. 1903); Högl, Die Gegenreformation im Stiftlande W. (Regensb. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 335.
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