Wilmanns

[654] Wilmanns, Wilhelm, Germanist, geb. 14. März 1842 in Jüterbog, studierte in Berlin unter M. Haupt, Müllenhoff und Bonitz, wurde 1874 ordentlicher Professor der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Greifswald, von wo er Ostern 1877 als Nachfolger Simrocks nach Bonn berufen wurde. Von seinen Arbeiten nennen wir »Walther von der Vogelweide«, herausgegeben und erklärt (Halle 1869; 2. Aufl., das. 1883; Textausgabe, das. 1886 u. 1905); »Leben und Dichten Walthers von der Vogelweide« (Bonn 1882); ferner »Die Entwickelung der Kudrundichtung untersucht« (Halle 1873); »Beiträge zur Erklärung und Geschichte des Nibelungenlieds« (das. 1877); »Der Untergang der Nibelunge« (Götting. 1903); »Zur Geschichte des Eckenlieds« (in den »Altdeutschen Studien« von Jänicke, Steinmeyer und W., Berl. 1871); »Quellenstudien zu GoethesGötz‹« (das. 1874); »Die Reorganisation des Kurfürstenkollegiums durch Otto IV. und Innozenz III.« (das. 1873); »Beiträge zur Geschichte der ältern deutschen Literatur« (das. 1885–88, 4 Tle.); »Deutsche Grammatik« (Bd. 1 und 2, Straßb. 1893–96; 2. Aufl. 1896–1899; Bd. 3, 1. Hälfte 1906). Auch schrieb er eine »Deutsche Schulgrammatik« (11. Aufl., Berl. 1903, 2 Tle.) und hatte hervorragenden Anteil an der vom preußischen Unterrichtsministerium festgestellten deutschen Rechtschreibung, zu der er einen Kommentar (Berl. 1880, 2. Ausg. 1887) veröffentlichte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 654.
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