Zoologisches Museum

[992] Zoologisches Museum, eine Anstalt, in der getrocknete, ausgestopfte, in Alkohol und andern Flüssigkeiten aufbewahrte (konservierte) Tiere, auch wohl Nachbildungen von ihnen in Wachs etc. vorhanden und meist auch zur Schau gestellt sind. An jeder Universität befindet sich ein z. M., gewöhnlich unter Leitung des Professors der Zoologie. Auch in manchen andern Städten befinden sich Zoologische Museen (z. B. in Hamburg, Bremen), jedoch beschränken sich diese häufig auf Sammlungen von Tieren der betreffenden Provinz (Lokalfauna). Diese sind auch in einzelnen größern Museen getrennt von der übrigen Sammlung aufgestellt. Im allgemeinen werden die Tiere nach den zoologischen Systemen angeordnet und sind in möglichst vielen Exemplaren vorhanden, um einen Überblick über die individuellen Schwankungen in Größe, Färbung etc. zu gewähren. Von den niedern Tieren finden sich in manchen Museen auch anatomische Präparate. Ausgestopft werden meist nur die Säugetiere und Vögel, seltener die größern Reptilien und Fische; getrocknet viele Korallen, Schwämme, Seeigel, Seesterne, Krebse etc.; getrocknet und auf Nadeln gespießt die Insekten, Spinnen etc. Alle genannten Tiere werden nach Möglichkeit gegen Staub und (durch giftige Substanzen) gegen Zerstörung durch Tiere (meist Insekten) geschützt. In Gläsern voll Alkohol sind gewöhnlich untergebracht die Weichtiere (Muscheln, Schnecken etc.), deren Schalen trocken aufgestellt sind, Würmer, Krebse, Amphibien, die kleinern Fische, Schlangen etc.; sie müssen sorgfältig vor dem Eintrocknen bewahrt werden. Manche zartern Tiere lassen sich jedoch auch in dieser Art nicht konservieren, ohne ihre Form so zu verändern, daß sie fast unkenntlich werden; man hilft sich dann wohl mit Modellen aus buntem Glas, Wachs oder ähnlichen Substanzen. Die hervorragendsten Museen sind in Berlin, Cambridge (Mass., Vereinigte Staaten), Hamburg, Kopenhagen, Leiden, London, Paris und Wien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 992.
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