Adjutant

[134] Adjutant (v. lat.), 1) ein, höhern Befehlshabern zu Ausrichtung ihrer Befehle u. zu Führung der Dienstgeschäfte beigegebener Offizier. Nach dem Range der Vorgesetzten u. ihrer Bestimmung gibt es General-A-en, meist Generale od. Stabsoffiziere, Flügel-A-en, meist Stabsoffiziere od. Hauptleute, die wie die Generale bei dem regierenden Fürsten angestellt sind, Divisions- u. Brigade-A-en, die bei den Divisions- od. Brigadecommandeurs, Platz-A-en, die bei Festungscommandanten angestellt sind, Regiments- u. Bataillon s-A-en; erstere sind nach der Stellung des Commandirenden Lieutenants, Hauptleute, Majors, Obristen, ja selbst Generale, letztere beiden sind fast bei allen Heeren Lieutenants u. werden von den Commandeurs, erstere von den Monarchen ernannt. Außer der Überbringung von Befehlen u. der Begleitung ihres Vorgesetzten beim Exerciren liegt den A-en ob, die Listen in Ordnung zu halten, die Correspondenz zu führen; u. den Regiments- u. Bataillons-A-en, die Unteroffiziere u. Hautboisten zu exerciren, auch beim Exerciren auf die Richtung u. Direction zu sehen. Sie sind deshalb sämmtlich zu Pferde. Die A-en, bis zum Brigadeadjutanten, bilden meist ein eigenes Corps, die Adjutantur, das gewöhnlich besseres Avancement hat, als die übrige Armèe. Bei Generalen blos zur Hülfsleistung, zur Ausführung der Befehle u. dgl. angestellte Offiziere heißen Gallopins, Attachés, Adjoints. Bei der französischen Armee u. den nach ihr organisirten Truppen hat man auch Adjutantsfousoffiziers (Unteradjutanten), deren bei jedem Regiment einige sind, u. welche die Regiments- u. Bataillons-A-en beim Schreiben, Exerciren u. dgl. unterstützen. Sie sind den Bataillons- (Regiments-) schreibern deutscher Heere ziemlich analog; 2) (Zool.), so v.w. Marabu.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 134.
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