Avĭla [1]

[101] Avĭla, 1) Provinz im nördlichen Spanien, Theil des Königreichs Altcastilien, zwischen den Provinzen Salamanca, Segovia, Valladolid u. Toledo, 121 QM., hohes, meist bergiges, zum Theil verwildertes, nicht gut benutztes Land, mit 140,000 Ew.; Flüsse: Tajo, Adaja, Alberche u.a. Man fabricirt Tuch-, Leder- u. Seidenwaaren; baut Getreide u. Gartenfrüchte (spanischen Pfeffer), Wein, Oliven u. Kastanien; wenig Holz; 2) Hauptstadt derselben, am Adaja, maurisches Schloß, Kathedrale; Bisthum, Kriegsakademie, sonst (1487 his 1807) mit Universität, Baumwollen- u. Seidenfabriken; 13,000 Ew. – A. ist das Abula od. Arbucala der Römer. Hier 1465 die Versammlung des Castilischen Adels zur Entthronung des Königs Heinrich IV. u. zur Wahl seines Bruders Alfonso zum König von Leon u. Castilien. Hier wurde 1526 die Versammlung des Heiligen Bundes unter Leitung Juan Padillas gehalten, s. Spanien (Gesch.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 101.
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