Azteken

[111] Azteken, Indianerstamm, welcher Anfang des 13. Jahrhunderts von Norden her in Mexico eindringend dasselbe in Besitz nahm, im Jahr 1325 die Stadt Tenochtitlan (das heutige Mexico) gründete, zu Anfang des 15. Jahrh. mit Hülfe der Tolteken den Stamm der Tepaneken vernichtete, das Reich derselben mit dem seinigen vereinigte, unter[111] der Regierung tüchtiger Fürsten (namentlich der Montezumas) sich rasch zur Blüthe entwickelte, bei Ankunft der Europäer (im Jahr 1518) seine Herrschaft am Atlantischen Ocean von 18._– 21°, am Stillen Ocean von 14–19° nördlicher Breite ausgedehnt hatte, dann aber von den Spaniern unter Cortez (1519–1540) unterjocht u. als Volk vernichtet wurde. Nachkommen der A. leben zwar noch zahlreich unter den heutigen Mexicanern zerstreut, ihre Eigenthümlichkeiten sind jedoch gänzlich verwischt. Nur in Guatemala finden sich noch unter dem Namen Nahuatl einige Überreste des alten Stammes, die ihre Originalität u. Sprache bis auf den heutigen Tag treu bewahrt haben; auch die beiden, freilich cretinartig verkümmerten Repräsentanten dieses Stammes, die man im Laufe der letzten Jahre nach Europa brachte, stammten von dorther. Die meisten Ortsnamen im jetzigen Mexico sind aztekischen Ursprungs. Das Nähere s.u. Mexico (Ant. u. Gesch.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 111-112.
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