Braunsberg

[234] Braunsberg, 1) Stadt an der Ondrzegnitza im mährischen Kreise Olmütz, Tuchfabriken; 3000 Ew.; 2) Kreis in dem preußischen Regierungsbezirke Königsberg, 18 QM.; 45,700 Ew.; 3) Kreisstadt daselbst an der Passarge, sonst Sitz des Bischof von Ermeland; altes Schloß, theologische u. philosophische Lehranstalt (Lyceum Hosianum), katholisches Gymnasium, protestantisches Schullehrerseminar, Freimaurerloge: Bruno zum Doppelkreuz Tuchmacherei u. Gerberei, Handel mit Garn, Schiffsgeräthen, Getreide; 9600 Ew. – B. wurde vor der Mitte des 13. Jahrh. von dem Deutschen Orden erbaut u. nach dem Bischof Bruno von Olmütz genannt. Doch bald bedrängten die abgefallenen Preußen B. so, daß die Bewohner Stadt u. Schloß verbrannten u. nach Elbing flohen. 1279 wurde es, unweit der alten Stätte, wieder erbaut u. um 1348 von Hermann von Liebenstein erweitert; 1520 vom Markgrafen von Brandenburg eingenommen; 1667 von Polen an Preußen verpfändet; im Febr. 1807 war B. bei Gelegenheit der Stellung der Russen u. Preußen hinter der Passarge wichtig, s. Preußischrussischer Krieg von 1806–1807.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 234.
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