Dachau

[634] Dachau, 1) Landgericht im baierischen Kreise Oberbaiern; 9 QM., 18,900 Ew.; von der Amper (Ammer), Glan u. Maisach durchflossen; darin das Dachauer Moos (Amper-Moos), zwischen der Amper u. Isar, eine mit Sumpf- u. Riedgras bewachsene Ebene, 5 Meilen lang u. 1 Meile breit, zum Theil durch Torfstich u. Entwässerungsarbeiten in Cultur gesetzt u. mit einigen Colonien besetzt, wie Augustenfeld, Karlsfeld, Ludwigsfeld; 2) Hauptort darin am Amper; Schloß, Hospital, Armenhaus, Bierbrauerei, Säge-, Öl-, Schleif-, Mahl- u. Lohmühlen, Flachs- u. Getreidebau; 1450 Ew. – D. war früher Grafschaft; die Grafen stammten aus dem Hause Scheyern, der letzte Graf war Konrad (st. 1175), unter welchem D. im 12. Jahrh. vom Kaiser Konrad III. verbrannt wurde. Konrads Gemahlin, Uchtilde, verkaufte D. an den Herzog Otto I. von Wittelsbach. Im 15. Jahrh. residirte hier Herzog Siegmund von München (s. Baiern [Gesch.] VII. B) b) cc). 1633 u. 1648 wurde D. von den Schweden erobert.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 634.
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