Denis

[842] Denis, 1) Johann Michael Cosmus, geb. 1729 zu Schärding in Baiern; wurde Jesuit, war erst Lehrer an mehreren gelehrten Schulen, wurde 1750 Pfarrer in Presburg, 1759 Lehrer am Theresianum, unter Joseph II. 1784 Bibliothekar u. st. 1800. Mit Klopstock, Gerstenberg u. Kretschmann erweckte er die alle Bardenpoesie durch seine metrische Übersetzung des Ossian, Wien 1784, 5 Bde., neue Aufl., ebd. 1791–94, 6 Bde., u. schr.: Die Lieder Sineds (Denis) des Barden, Pass. 1772; Bardengesänge u. geistliche Lieder, ebd. 1774; Carmina quaedam, Wien 1794; außerdem: Grundriß der Bibliographie u. Bücherkunde, Wien 1774; Grundriß der Literaturgeschichte, ebd. 1776; Wiens Buchdruckergeschichte bis 1560, Wien 1782, u. Nachtrag, ebd. 1793; Einleitung in die Bücherkunde, ebd. 1777, n. Aufl. 1795 f., 2 Bde.; Annalium typograph. M. Maittaire supplementum, Wien 1789, 2 Bde.; Codices mss theol bibl. Palat. Vindob. [842] latini etc., ebd. 1793–1802, 2 Thle., 6 Bde; Lesefrüchte, 1797, 2 Bde.; Literarischer Nachlaß, herausgegeben von Retzer, Wien 1801, 2 Bde. 2) Paul, geb 1796 in Mainz, studirte an der Polytechnischen Schule in Paris 1814 u. 1815, trat 1817 in den baierischen Staatsdienst u. war bis 1825 als Inspectionsingenieur in Kaiserslautern, dann bis 1832 als Bauinspector in Zweibrücken; 1833 machte er eine größere bauwissenschaftliche Reise nach Belgien, Frankreich, England u. Nordamerika; wurde 1834 der baierischen Ministerialcommission für den Bau des Maindonaukanals als Techniker beigegeben u. führte 1835 die Nürnberg-Fürther Eisenbahn, die erste in Deutschland, aus. 1836 machte er die Vorarbeiten zur München-Augsburger u. baute 1838–40 die Taunusbahn. 1840 wurde er Regierungs- u. Kreishanrath in Speyer u. 1841 Vorstand der Commission für den Bau der baierischen Staatsbahnen in Nürnberg; 1844–49 baute er die pfälzische Ludwigsbahn u. wurde 1849 Director dieser Bahn.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 842-843.
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