Fußgelenke

[813] Fußgelenke (Articulationes pedis), die Gelenke der unteren Extremitäten. Sie sind: A) das Schenkel- od. Hüftgelenk, wird durch die Aufnahme des Kopfes des Schenkelknochens in die Pfanne des Hüftknochens (s. Becken) gebildet u. durch starke Bänder (s. Fußbänder) so befestigt, daß dem Schenkel eine freie Bewegung nach allen Seiten vergönnt ist. B) Das Kniegelenk ist ein Charniergelenk, durch das wechselseitige Ineinandergreifen der Erhöhungen u. Vertiefungen des unteren Endes des Schenkelknochens (s. Fußknochen) u. des oberen des Schien- u. Wadenbeins (s. Fußknochen) gebildet u. durch starke Bänder (s. Fußbänder) befestigt; gestatten dem Fuß nur die Bewegung nach vorn bis zu völliger Streckung, nach hinten bis in einen spitzen Winkel von 30 bis 35° gegen den Oberschenkel u. in sitzender Stellung einigermaßen rotirend. Wichtig ist für dasselbe die Kniescheibe, welche theils dasselbe u. die betreffenden Flechsen gegen Druck schützt, theils ihm als Stützpunkt beim Knien dient. C) Das F. im engeren Sinne: das Gelenk des Plattfußes, durch die obere gewölbte Articulationsfläche des Sprungbeins (s. Fußknochen) u. die der unteren ausgehöhlten Fläche des Schienbeins bewirkt, in welche seitwärts beide Knöchel, also nach außen auch der untere Theil des Wadenbeins, mit eingehen. Es wird durch ein Kapselband (s. Fußbänder) zusammengehalten u. läßt Ausstreckung u. Beugung des Plattfußes u. in etwas Adduction, auch, wiewohl minder, Adduction seitwärts zu. Die Fußwurzel u. Mittelfußknochen sind durch Amphiarthrosen straff verbunden. D) Die Zehen sind mit den Mittelfußknochen durch freie Gelenke (Arthrodien) verbunden, daher sowohl nach oben, als auch seitwärts u. nach der Fußsohle zu beweglich, wiewohl letzteres weit weniger als die Finger, was zum Theil von Mangel an Übung abhängt, wobei die große Zehe etwas beweglicher. ist. Die Zehenglieder sind unter sich durch Charniergelenke (Gynglymus) verbunden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 813.
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