Hinrichs'sche Buchhandlung

[392] Hinrichs'sche Buchhandlung in Leipzig. August Leberecht Reinicke (st. 1835 als Besitzer der Ruff'schen Verlagshandlung in Halle) gründete dieselbe 1791 unter seinem Namen, associirte sich 1796 mit Joh. Konr. Hinrichs, geb. 1764 in Harburg, trat jedoch 1801 aus dem Geschäft, u. Hinrichs führte dasselbe allein fort u. erhob seine Handlung zu einer der namhafteren Leipzigs. Ein wesentliches Verdienst um die Deutsche Literatur erwarb er sich durch die Herausgabe u. Verbreitung des Hinrichs'schen Bücherkatalogs, der seit 1797 erscheinend später manche zeitgemäße Veränderung u. Erweiterung erhielt, durch seine Vollständigkeit in der Deutschen Literatur eine Autorität u. Grundlage aller späteren Bücherlexica u. systematischen Kataloge wurde, u. von welchem 1860 die 124. u. 125 Fortsetzung herauskam. Hinrichs st. 1813. Seine Wittwe setzte das Geschäft fort, 1813–16 unter Leitung J. G. Herolds (st. 1840 als Buchhändler in Hamburg), dann unter der ihres Neffen Christ. Friedr. Adolf Rost, der 1819 als Theilnehmer eintrat u. nach ihrem Tode 1840 die Handlung käuflich übernahm. Rost (geb. 1790, st. 1856) hat sowohl das Sortimentsgeschäft, als auch den Verlag, bes. den Landkartenverlag, mit zweckmäßiger Berücksichtigung der Anforderungen der Zeit, möglichst erweitert; er wurde auch 1831 zum Beisitzer des Handelsgerichts, 1833 zum Secretär des Leipziger Buchhändlervereins, 1834 zum Mitgliede des Verwaltungsausschusses der Deutschen Buchhändlerbörse u. 1839 zum Secretär im Börsenvorstande gewählt; seit 1850 stand ihm sein Sohn, Ludw. Adolf Hermann Rost (geb. 1822), als Theilnehmer zur Seite, welcher die Handlung seit 1857 in Gemeinschaft mit Adolf Refelshöfer (geb. 1825 in Erfurt) unter der alten Firma fortführt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 392.
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