Logau

[468] Logau, eine der Evangelischen Confession folgende, alte schlesiche Ritterfamilie, welche 1687 ihren Freiherrnstand bestätigt u. 1733 den Grafenstand erhielt. 1) Georg, war königlicher Rath, Canonicus zu St. Johann u. Propst zum Heiligen Kreuz in Breslau; er übersetzte die Kirchengeschichte des Nicephorus aus dem Griechischen ins Lateinische, war auch Dichter u. st. 1553. 2) Friedrich, geb. 1604 in Schlesien; studirte die Rechte u. starb als Kanzleirath des Herzogs Ludwig IV. von Liegnitz den 5. Juli 1655; er hatte als Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft den Beinamen der Verkleinernde. Er war ausgezeichneter Epigrammatist u. st. 1655 in Liegnitz. Von seinen Epigrammen, deren er unter dem Pseudonym Salomon von Golau 3553 herausgab, in zwei Sammlungen (Scherzhafte Einfälle 1638, Sinngedichte 1654), ist der kleinste Theil komisch, fast die meisten Reimsprüche, u. A. 1702; Auswahl von L-s Sinngedichten, von Rammler u. Lessing, Lpz. 1759; u. Ausg. ebb. 1791, 2 Bde., von A. Gebauer, ebd. 1833. Vgl. Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrb. (Bd.6). 3) Balthasar Friedrich, Sohn des Vor., geb. 1645, ebenfalls Dichter, st. 1702. Jetziger Chef ist: 4) Graf August Leopold, geb. 1797, ist preußischer Major a. D., Landesältester zu Reuthau im Kreise Sprottau (preußisch Schlesien) u. Mitglied des preußischen Herrenhauses auf Lebenszeit; er ist seit 1839 Wittwer u. hat keine Söhne.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 468.
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